50 Jahre Haussa-Programm
Nicht zuletzt erhielten die Menschen im Zielgebiet vertrauenswürdige Nachrichten aus ihrer Region. Dies war umso bedeutsamer in Krisen- und Kriegszeiten, beispielswiese während des 1967 in Nigeria ausbrechenden Bürgerkriegs, des sogenannten Biafra-Kriegs; es ging um die Unabhängigkeit der ölreichen Region im Südosten des Landes. Die DW blieb auch danach eine gefragte Informationsquelle, denn die wichtigsten Zielländer – Nigeria, Niger und Ghana – wurden teilweise bis Ende der 1990er-Jahre von Militärregierungen beherrscht.
Bis heute ergänzt das Haussa-Programm der DW nationale Medien besonders dort, wo die Medienfreiheit eingeschränkt ist. 25 DW-Korrespondenten in der Region sichern eine authentische Berichterstattung. Auch die deutschen und europäischen Sichtweisen auf die Geschehnisse im eigenen Land erwarten afrikanische Entscheider von der DW.
Der deutsche Auslandssender strahlt täglich drei Radiosendungen von insgesamt 150 Minuten auf Haussa aus. Die zwei Dutzend Partner verbreiten das Programm nahezu landesweit über UKW. Die Haussa-Sendungen der DW erreichen in Nigeria wöchentlich 37 Prozent der DW-Zielgruppe (Zahlen aus einer Studie von 2011). In Niger wurde das Haussa-Programm der DW bei der letzten Erhebung 2008 von fast 50 Prozent der Zielgruppe wöchentlich gehört.
Radio ist nach wie vor das effektivste Medium in Subsahara-Afrika. Studien der Deutschen Welle aus den vergangenen Jahren zeigen, dass trotz steigender Fernseh- und Internetnutzung das Radio wichtigste Informationsquelle bleibt. Laut der jüngsten Erhebung des „Afrobarometer“ (2011 bis 2013) hören etwa 80 Prozent der Menschen in Subsahara-Afrika mehrmals monatlich Radionachrichten.
Gleichwohl wächst das Interesse am Online-Angebot und insbesondere an Interaktion und Dialog. So können sich Hörerinnen und Hörer der DW per SMS oder auf Facebook unmittelbar zum aktuellen Geschehen äußern und tun dies intensiv. DW (Haussa) zählt mehr als 100.000 Facebook-Fans – Tendenz: steigend.