DW-Intendant fordert „Medienallianz für Menschenrechte“
Der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann, hat eine „internationale Medienallianz für die Menschenrechte“ gefordert. Auf einer Veranstaltung in Bonn sagte er, Medien und insbesondere unabhängige Auslandssender seien „ein bedeutender Faktor im Bemühen, den Menschenrechten in noch mehr Ländern dieser Welt Gewicht und Durchsetzung zu verschaffen“. Ausgehend von einer gemeinsamen Wertebasis und in der Welt verankert durch jahrzehntelange verlässliche Arbeit, seien Sender wie die Deutsche Welle, BBC Worldservice oder Radio France Internationale „mächtige Instrumente, um den Menschenrechten eine Stimme zu verleihen“. Ihre Bedeutung für die Information über Menschenrechte und ihre Umsetzung werde hierzulande nach wie vor oft unterschätzt.
Als Voraussetzung für die Akzeptanz dieser Medien nannte Bettermann die Glaubwürdigkeit sowohl des Landes, das sie repräsentieren, als auch der Sender selbst. „Nichts schadet mehr als Doppelmoral, falsche Rücksicht oder fehlende Ausgewogenheit.“ In diesem Sinne müsse auch über Nutznießer von Menschenrechtsverletzungen berichtet werden, so der Intendant weiter. Dies gelte auch dann, „wenn die Kette der Nutznießer bis vor unsere Haustür reicht“. Bettermann kündigte an, sich im Kreis der führenden westlichen Auslandssender für diese Menschenrechts-Thematik einzusetzen. Es gelte außerdem, auch hierzulande noch mehr aufzuklären und Zusammenhänge darzustellen.
An der Podiumsdiskussion „Mehr schlecht als menschenrecht“ am 19. Januar nahmen neben dem DW-Intendanten u. a. die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages, Herta Däubler-Gmelin, und Barbara Lochbihler, Generalsekretärin von Amnesty International, teil.
19. Januar 2009
03/09