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Stellungnahme der DW zu den Vorwürfen im Business Insider

DW-Intendant Limbourg zur Evakuierung von DW-Mitarbeitenden aus Afghanistan: "Ich würde heute genauso wieder handeln."

DW Corporate Communications | DW Made for minds

Ein aktueller Artikel im Business Insider erhebt schwere Anschuldigungen gegen die DW: Demnach soll es bei der Evakuierung von Mitarbeitenden und deren Familien nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan zu Unstimmigkeiten gekommen sein. 

Nach der Machtübernahme der Taliban am 15.08.2021 setzte sich die DW für die Evakuierung der elf freien DW-Journalisten in Afghanistan und ihren Familien, sowie um die Angehörigen der Mitarbeitenden der Bonner Afghanistan-Redaktion ein. Die Evakuierung von über 300 Personen erfolgte mit Zustimmung der zuständigen Behörden.

Alle Mitarbeitende der Dari-Paschtu Redaktion der DW wurden im August 2021 gebeten, Namen von gefährdeten Familienangehörigen zuzuliefern. Ein Großteil der Mitarbeitenden kam dem nach. Die Liste wurde an die zuständigen Behörden weitergeleitet, die über die Evakuierung entschieden.

Neben den elf freien DW-Journalisten aus mehreren Provinzen in Afghanistan und ihren Familien wurden auch Angehörige der Bonner DW-Mitarbeitenden evakuiert. Dass sich unter ihnen auch Angehörige der Redaktionsleitung befanden, wurde transparent gemacht und war der Geschäftsleitung der DW bekannt. Vor allem aus Sicherheitsgründen und um die Privatsphäre der evakuierten Personen aus Afghanistan zu schützen, kann die DW keine Angaben machen, wer evakuiert wurde und in welchem Verwandtschaftsverhältnis sie mit welchen DW-Mitarbeitenden stehen.

Zur Prüfung, ob eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland erteilt werden könne, wurden den zuständigen Behörden alle Daten der gelisteten Personen, inklusive der Verwandtschaftsverhältnisse übermittelt.

Der im "Business Insider" genannte DW-Mitarbeiter, der ein Airbnb in Afghanistan betreibt, ist deutscher Staatsbürger und arbeitet seit 2015 bei der DW in Bonn. Davor war er für die deutsche Bundeswehr als Medienmacher in Afghanistan tätig. Im August 2021 lebte er bereits lange Zeit in Deutschland und befand sich zum Zeitpunkt der Machtübernahme durch die Taliban privat in Afghanistan. Da auch für ihn eine Gefahr bestand, wurde er als DW-Mitarbeiter evakuiert.

DW-Intendant Peter Limbourg: "Wir haben direkt nach der Machtübernahme der Taliban versucht, so viele Menschen aus dem Umfeld der DW wie möglich in Sicherheit zu bringen. Das ist uns erfreulicherweise mit vielfältiger Unterstützung auch der deutschen Behörden gelungen. Die Mehrheit der Evakuierten waren Frauen und Kinder. Ich würde heute genauso wieder handeln."

Der Artikel im Business Insider wurde am 27.10.2024 hier veröffentlicht (Paywall).