German Pop 16: Philipp Poisel
Seine Stimme klingt leicht brüchig, er verschluckt so manches Wort, und die Arrangements seiner Songs sind simpel gestrickt. Das klingt so gar nicht nach Starqualitäten, doch spätestens beim zweiten Hören verfällt man dem eigentümlichen Zauber der Lieder. Denn wenn Philipp Poisel singt, legt er seine ganze Seele in die Musik, und genau das wissen seine Fans zu schätzen. Vor allem weibliche Teenager identifizieren sich mit dem zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechten, die der Sänger feinsinnig durchleuchtet.
Von kleinen Freuden, Sorgen Gedanken, Liebeskummer und Sehnsucht handeln Poisels Lieder – Themen also, die jeder Zuhörer auch aus seiner eigenen Geschichte kennt. Der Pop-Troubadour kommt nicht als gutaussehender strahlender Held um die Ecke, stattdessen wirkt er wie der unbeholfene schüchterne Nachbarsjunge von nebenan. Und genau das macht ihn so authentisch und sympathisch.
2008 wurde Herbert Grönemeyer auf den jungen Sänger aufmerksam und nahm ihn bei seinem Label Grönland Records unter Vertrag. Seitdem geht es steil aufwärts mit der Karriere des Liedermachers. Nach dem Debütalbum "Wo fängt dein Himmel an?" ist kürzlich seine zweite CD "Bis nach Toulouse" erschienen.
Die Deutsche Welle hat beim c/o pop Festival 2011 in Köln ein Konzert des Songpoeten aufgezeichnet.
Autor/ Realisation: Suzanne Cords
Redaktion: Matthias Klaus