Helfen und kämpfen? Deutschlands Engagement in Afghanistan

Bonn – Über Deutschlands Engagement in Afghanistan diskutiert eine Expertenrunde am Dienstag, 28. August 2007, ab 18.00 Uhr Funkhaus Bonn - in der DW-Reihe "Dialog der Welt"

Foto: Peter Endig dpa
Der Humanitäre Einsatz der Bundeswehr, wie hier im Kundus, wird mehr und mehr zum KampfeinsatzBild: dpa

Bereits seit einigen Jahren haben die Bundeswehr und andere Armeen im NATO-Bündnis ein neues Konzept für ihre Auslandseinsätze entwickelt: Im Rahmen der so genannten zivil-militärischen Zusammenarbeit werden militärische Einsätze mit zivilen Wiederaufbaumaßnahmen verknüpft. So auch in Afghanistan, wo man die Herzen der Bevölkerung mit dem Aufbau von Schulen, Straßen und Wasserleitungen gewinnen will. Doch immer stärker wird der Einsatz der Bundeswehr zu einem Kampfeinsatz, wie der jüngste Beschluss zur Entsendung von Tornado-Aufklärungsflugzeugen gezeigt hat.

Die zivilen deutschen Hilfsorganisationen sind über die Vermischung von Kampf und Hilfe gar nicht glücklich. Sie sehen Ihre Reputation bei der afghanischen Bevölkerung gefährdet und befürchten eine Gleichsetzung von zivilen Helfern und Militärs. Zudem fließt das Geld der Bundesregierung für Afghanistan zunehmend an die Militärs und weniger an die Hilfsorganisationen. Deutschland muss sich die Frage stellen: Was wollen wir in Afghanistan? Helfen und kämpfen?

Es diskutieren:

Rudolf Holderer,

Oberst im Generalstab, Abteilungsleiter Zivil-militärische Zusammenarbeit, Bundeswehr

Wolfgang Nierwetberg,

HELP – Hilfe zur Selbsthilfe e.V., Geschäftsführer

Dr. Citha D. Maaß,

Stiftung Wissenschaft und Politik, Forschungsgruppe Asien

Moderation: Stefan Dege, Deutsche Welle