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"Internationale Sender müssen Afghanistan im Blick behalten"

Beim Jahrestreffen von France Médias Monde und DW sprachen CEO Marie-Christine Saragosse und DW-Intendant Peter Limbourg über die Bedeutung des Journalismus in Afghanistan und gemeinsame europäische Medienprojekte.

Deutsche Welle Außenfassade
Bild: picture-alliance/R4200

"Angesichts der sich verschlechternden Situation für Medien und Journalistinnen und Journalisten in Afghanistan sind objektive und zuverlässige Informationen für die Menschen in diesem Land lebenswichtig. Die internationalen Sender müssen ihre Teams schützen, wo auch immer sie sich befinden. Gleichzeitig müssen sie die Aufmerksamkeit auf Afghanistan lenken, da es für einheimische Medienschaffende immer schwieriger wird, frei zu arbeiten und über die dramatischen Veränderungen zu berichten, die das Land erlebt."

Nachrichtenportal InfoMigrants ab sofort in sechs Sprachen verfügbar

Durch die Situation in Afghanistan stellte InfoMigrants in den vergangenen Monaten erneut seine Bedeutung als internationaler Online-Informationsdienst unter Beweis. France Médias Monde und die Deutsche Welle hatten das von der Europäischen Union finanzierte Portal zusammen mit dem italienischen Nachrichtendienst Ansa im Jahr 2017 ins Leben gerufen. In diesem Sommer wurden mehr Nutzende auf den Sprachen Dari und Paschtu erreicht als je zuvor. Bengali, das in diesem Frühjahr als sechste Sprache zusätzlich zu Französisch, Englisch, Arabisch, Dari und Paschtu hinzugefügt wurde, erreichte sofort ein großes Publikum. InfoMigrants versorgt Migranten, die einer Vielzahl von unzuverlässigen Informationen ausgesetzt sind, über digitale Medien (Website, soziale Netzwerke und Messenger-Dienste) mit objektiven Nachrichten.

DW ENTR Banner deutsch
Die DW und France Médias Monde sind Partner im paneuropäischen Medienprojekt ENTR.

ENTR: erfolgreicher Start des Angebots für junge Menschen in Europa

Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2021 war der Start von ENTR, einem mehrsprachigen digitalen Angebot für junge Menschen in Europa, das von der Deutschen Welle und France Médias Monde mit zehn europäischen Partnern entwickelt wurde. In nur fünf Monaten hat ENTR über 16 Millionen Videoaufrufe in sozialen Netzwerken in den Sprachen Französisch, Englisch, Deutsch, Polnisch, Rumänisch und Portugiesisch erzielt. Die stetig steigenden Nutzungszahlen veranlassen beide Projektpartner nun, das Angebot mit Unterstützung der Europäischen Union auszuweiten, und damit noch mehr Themen abzudecken, die junge Europäer bewegen: vom Klimawandel über Karriere bis hin zu Gesundheit und Kultur. ENTR wird von der Europäischen Union, dem Auswärtigen Amt und dem französischen Kulturministerium finanziert.

Marie-Christine Saragosse: "Der erfolgreiche Start von ENTR ist das Ergebnis einer völlig neuen Initiative und Herangehensweise, von jungen Menschen für junge Menschen. Die Redaktionsmitglieder sind Digital Natives, die die Erfahrung von France Médias Monde und Deutscher Welle nutzen, um wichtige grenzüberschreitende Projekte zu entwickeln. Die Inhalte erreichen ihre Zielgruppe – die 18- bis 34-Jährigen –  in sechs Sprachen, insbesondere aber in Französisch und Polnisch, die die meisten Zuschauer haben. ENTR erreicht seine Ziele, nämlich den Dialog zwischen jungen Menschen in Europa in ihrer Muttersprache zu fördern und so zur Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Bewusstseins beizutragen."

Marie-Christine Saragosse und DW-Intendant Peter Limbourg
Marie-Christine Saragosse, CEO und Vorsitzende von France Médias Monde (FMM), mit DW-Intendant Peter Limbourg. Bild: DW/P. Böll

Koproduktionen zu Wahlen in Deutschland und Frankreich

Im Rahmen ihrer redaktionellen Zusammenarbeit haben die Deutsche Welle und France Médias Monde kürzlich Fernsehbeiträge, Sendungen und Online-Reportagen zur Bundestagswahl in Deutschland koproduziert. Dabei kombinierten sie die lokale Expertise deutscher Journalisten mit der internationalen Perspektive der französischen Kollegen. Einen ähnlichen Ansatz wollen beide Sender bei der Berichterstattung über die französischen Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2022 verfolgen.

DW-Intendant Peter Limbourg: "Der Gedanke hinter unserer Koproduktionen war es, der Berichterstattung über weltweit relevante Ereignisse in Europa eine breitere Perspektive zu geben. Dies hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Die Reaktionen unserer Nutzenden auf der ganzen Welt ermutigen uns, ähnliche Koproduktionen für die bevorstehende Wahl in Frankreich zu planen."

Über France Médias Monde

France Médias Monde ist die für den französischen Auslandsrundfunk zuständige Mediengesellschaft und umfasst die Nachrichtensender France 24 (in Französisch, Englisch, Arabisch und Spanisch), den internationalen Radiosender RFI (in Französisch und in 15 weiteren Sprachen) und den arabischsprachigen Radiosender Monte Carlo Doualiya. France Médias Monde sendet weltweit in 20 Sprachen. Die Journalisten und Korrespondenten des Senders bieten dem Publikum eine umfassende Berichterstattung über das Weltgeschehen in Form von Nachrichten, Reportagen und Magazinen. Der Fokus liegt dabei auf kultureller Vielfalt und gesellschaftlichen Debatten. Menschen aus 66 Nationen arbeiten für FFM. Im Jahr 2020 hatten RFI, France 24 und Monte Carlo Doualiya wöchentlich 251,1 Millionen Nutzerkontakte. Die Sender erreichen zusammen mehr als 90 Millionen Follower in den sozialen Netzwerken und 2,5 Milliarden Views und Streams. France Médias Monde ist die Muttergesellschaft von CFI, der französischen Agentur für Medienkooperation, und außerdem Anteilseigner des französischsprachigen General-Interest-Senders TV5Monde.

Über die DW

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