10 Nachwuchshoffnungen des deutschen Kinos
Beim Max Ophüls Preis in Saarbrücken trifft sich jedes Jahr der deutschsprachige Film-Nachwuchs. Welche Themen bewegen junge Regisseurinnen und Regisseure? Im Mittelpunkt 2016: junge Frauen auf der Suche nach Identität.
Der Nachtmahr
"Der Nachtmahr" von Regisseur Akiz war einer der herausragenden Filme im Wettbewerb des diesjährigen Max Ophüls Preises und wurde sowohl von der Jugendjury als auch von der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Es geht um ein junges Mädchen, das von Ängsten und Schreckensvisonen geplagt wird. Jede Nacht wird sie von einem unheimlichen Wesen aufgesucht - möglicherweise nur Ausdruck ihrer Fantasie.
Luca tanzt leise
Beim diesjährigen Max Ophüls Preis drehen sich viele Filme um das Erwachsenwerden, weil junge Nachwuchsregisseure natürlich auch viel über sich selbst erzählen. So auch "Luca tanzt leise": Der Film ist realistischer angelegt als "Der Nachtmahr", zeigt aber ebenso die Schwierigkeiten beim Sprung ins Erwachsenenleben.
Looping
Gleich drei Frauen stellt Regisseurin Leonie Krippendorff in den Mittelpunkt ihres Langfilmdebüts "Looping". Leila, Frenja und Ann stehen aber vor unterschiedlichen Lebensabschnitten. Alle drei sind in der Krise. In einer psychiatrischen Klinik kreuzen sich ihre Lebenswege.
Her Composition
Die Nachwuchsfilme beim deutschsprachigen Max Ophüls Preis sprengen manchmal die Landesgrenzen. Stephan Littgers Debüt "Her Composition" ist in New York angesiedelt. Dort studiert die junge Malorie am Musikkonservatorium Kompostion. Auch sie gerät in eine Sinnkrise, aus der sie nur schwer wieder herausfindet.
Lena Love
Von geradezu klassischem Zuschnitt war der Beitrag "Lena Love" von Florian Gaag - weil der junge Regisseur seine Protagonistin Lena in einem ganz normalen Umfeld zeigt. Lena ist Schülerin, wohnt bei ihren Eltern in einer Vorortsiedlung einer deutschen Großstadt. Auch Lena hat Probleme: mit ihren Mitschülerinnen und vor allem mit den Tücken der modernen Medienwelt.
Agnes
Johannes Schmid ist im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen schon ein relativ erfahrener Regisseur. "Agnes", eine Romanverfilmung nach einer Vorlage von Peter Stamm, ist bereits sein dritter Spielfilm. Das merkt man dem Werk an. Sowohl vom Sujet als auch von seiner Umsetzung her ist "Agnes" ein sehr reifer und auch anspruchsvoller Film über eine komplizierte Liebesbeziehzung.
Ferien
Eine der wenigen Komödien im Wettbewerb um den Max Ophüls Preis ist der Film "Ferien" von Bernadette Knoller. Aber auch die junge Regisseurin erzählt in ihrem Spielfilmdebüt von den Nöten und Ängsten einer jungen Frau in der Krise. Die Jura-Absolventin Vivi hofft, Entspannung auf einer Nordseeinsel zu finden - Knoller zeigt Vivis Selbstfindung mit viel Humor und den Absurditäten des Alltags.
Fado
Auch der junge Regisseur Jonas Rothlaender ist für sein Debüt ins Ausland gereist. In "Fado" geht es um die Beziehung zwischen dem Arzt Fabian und seiner Ex-Freundin Doro, die inzwischen in Lissabon lebt. Rothlaender legt sein Augenmerk auf seinen männlichen Protagonisten, der nach Portugal reist und von krankhafter Eifersucht getrieben wird. Auch "Fado" wurde beim Max Ophüls Preis ausgezeichnet.
Schrotten!
Neben den vielen Filmen über die Selbstfindung von Mädchen und jungen Frauen fielen Beiträge wie "Schrotten!" von Max Zähle aus dem Rahmen. Zähle, der bereits einen Studenten-Oscar gewonnen hat, erzählt in "Schrotten!" eine Familiengeschichte zwischen Bürgerlichkeit und Kleinkriminalität. Im Mittelpunkt: zwei Brüder, die sich spinnefeind sind, sich aber dann zusammenraufen.
Sex & Crime
Auch ein Film wie "Sex & Crime" fiel beim diesjährigen Wettbewerb um den Max Ophüls Preis aus dem Rahmen. Paul Florian Müllers Langfilmdebüt ist eine Farce um einen Schriftsteller von Sex & Crime-Romanen. Zum Finale seines Films setzt der junge Regisseur auf Splatter-Effekte à la Quentin Tarantino. So war "Sex & Crime" thematisch und formal einer der Außenseiter in Saarbrücken in diesem Jahr.