100 Tage nach dem Hurrikan in New Orleans
11. Dezember 20057. Dezember: Das Amerikanische Rote Kreuz bringt Lebensmittel in das New Orleanser Stadtviertel Lakeshore. Die Menschen stehen auch drei Monate nach dem Hurrikan noch immer Schlange, aufgeräumt in den Straßen ist auch noch nicht. Rund 100.000 E-Mails, Notizen und andere Dokumente sind veröffentlicht worden und zeigen vor allem eins: Schlechter hätte das Krisenmanagement nach der Flutkatastrophe kaum laufen können.
6. Dezember: The Music is Back to Town - zumindest für kurze Zeit. Zwar hat der historische Jazzclub "Preservation Hall" seit dem Hurrikan geschlossen, aber für einen Tag war alles wieder wie früher: Tom Piazza, Schriftsteller aus New Orleans und Grammy Award Winner, lud zu einer Autogrammstunde. Daniel Farrow spielte das Sax. Wann der Klub endgültig wiedereröffnet wird, ist noch unklar.
14. November: Der Müllhaufen - von den Einheimischen nur "The Pile" genannt - wächst und wächst. Immer mehr Menschen kehren zurück in ihre zerstörten Häuser. Und müssen als erstes einmal so gut wie alles wegschmeißen.
1. Dezember: "Erinnert ihr euch noch ...?!" Palazzolo Simmons beschreibt, wie er aus dem Fenster sprang, als sein Haus zusammenbrach. Zum ersten Mal durften die ehemaligen Anwohner des Lower 9th Ward zurück in ihren Stadtteil, um die Schäden an ihren Häusern in Augenschein zu nehmen. Zwei Drittel der 145.000 Häuser der Stadt sind beschädigt oder zerstört. In 40 Prozent des Stadtgebietes gibt es noch immer keinen oder unregelmäßig Strom.
6. Dezember: Community Leader Dyan "Mama D" French erklärt vor dem House Select Bipartisan Committee to Investigate the Preparation for and Response to Hurricane Katrina, was konkret passiert ist in New Orleans, als der Hurrikan kam. Das Komittee soll klären, ob in New Orleans ausreichend Katastrophenvorsorge getroffen und angemessen reagiert worden ist.
8. Dezember: Flagge in Fetzen, pfeif' auf die Nation? Jedenfalls sieht es so aus vor den ehemaligen Notunterkünften in Irish Bayou im Osten von New Orleans Osten. Hurrikan "Katrina" hinterließ in den Südstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama eine Trümmerlandschaft. Mehr als 1300 Menschen starben. Die USA durchlitten und durchleiden die größte und teuerste Naturkatastrophe des Jahrhunderts. Nahezu eine halbe Million Menschen ist über 44 Bundesstaaten verstreut worden - das hat es selbst während der größten Dürre oder Wirtschaftskrise nicht gegeben.
4. Dezember: "Tja, das war's dann ja wohl ...", mag sich James Jackson denken, während er so vor seinem ehemaligen Haus im Lower 9th Ward von New Orleans sitzt. Viel ist nicht mehr zu gebrauchen. Das Viertel stand bis zu sieben Meter unter Wasser. Überall an den Wänden haben sich in den Gebäuden Schimmel eingenistet. (arn)