1Live Krone
6. Dezember 2013Das Orkantief Xaver machte den zahlreichen VIP's bei der Vorfahrt zur Veranstaltung zu schaffen. Vorsorglich hatte man den Roten Teppich nach drinnen verlegt. Und so konnten zahlreiche Stars dann doch noch brav in die Kameras lächeln: The Voice of Germany Ivy Quainoo, Hip-Hop-Legende Thomas D von den Fantastischen Vier, Eurovision Song Contest-Teilnehmer Roman Lob, selbst die komplette Fußballmannschaft des VfL Bochum war erschienen.
Die 1Live Krone gibt es seit dem Jahr 2000. Dahinter steckt der populäre nordrhein-westfälische Jugendsender 1Live, der sehr aktuell über die junge Musikszene in Deutschland berichtet. Über die Jahre wurde der Musikpreis immer erfolgreicher, wird inzwischen in ganz Deutschland wahrgenommen. Die Hauptbestandteile des Publikumspreises sind seit Bestehen nahezu unverändert geblieben: Nach wie vor stimmen die 1Live-Hörer per Internet über die Siegerbands in neun Kategorien ab, die sich aber in einigen Bereichen leicht geändert haben.
Kleine Anpassungen
Nach und nach fielen die Kategorien "Bester DJ“ und "Bester Newcomer“ weg und wurden durch "Bester Live-Act“ respektive "Bester Plan B-Act" (nach einer gleichnamigen 1Live-Abendsendung) ersetzt. Der "Preis für Innovation" wurde bisher überhaupt erst ein einziges Mal vergeben, so kritisch ist man.
Auch die diesjährige "Krone '13" verzeichnete ein paar Neuerungen. Erstmals übertrug die ARD - die Arbeitsgemeinschaft aller öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten - die Veranstaltung deutschlandweit in ihrem Fernsehhauptprogramm. Und dafür wurde das Liveprogramm im Umfeld der Verleihungsshow ausgedehnt. Die Indie-Rocker Sportfreunde Stiller versammelten mit Jan Delay, Bosse & Moop Mama, Sängerin MarieMarie, Wolfgang Niedecken und Tilmann Otto alias Gentleman eine Supergroup auf der Bühne und sorgten so für einmalige Musikereignisse, die sich so schnell nicht wiederholen werden.
Neu: Kategorie “Bestes Video“
Erstmalig zeichnete die 1Live-Redaktion in diesem Jahr das “Beste Video“ aus. Der erfolgreiche Radiosender erklärte dazu: Der neue Award solle an junge Künstler gehen, "die mit eigenen Ideen ein Publikum auf Videoplattformen im Internet erobert haben und damit eine Bereicherung für die Popkultur darstellen". Das Publikum sah in dieser Rubrik “Die krassesten Idioten – Nazis beim Sport“ von Florian Mundt alias LeFloid vorn.
Nominierte und Gewinner
Rekordverdächtige anderthalb Millionen gültiger Stimmen wurden online abgegeben, um über zumeist gängige Acts und ihre neuesten Leistungen abzustimmen. Da gab es wenig Überraschungen: Für manche Beobachter vielleicht die sehr lässigen Clemens Rehbein und Philipp Deutsch, zwei Musiker aus Kassel, die hinter Milky Chance stehen und mit ihrer Mischung aus Folk, Jazz, Reggae, Soul und Elektronik den Nerv der Zeit treffen. Ihren Song "Stolen Dance" machten die jungen Hörer zur "Besten Single". Aber sonst?
Einmal mehr wurden Die Toten Hosen für ihre großartige Live-Performance ausgezeichnet. Seeed war, es verwunderte nicht, auch in diesem Jahr wieder "Beste Band". Den deutsch-amerikanischen Musiker Casper zeichnete man als besten Künstler aus, sein Werk "Hinterland" als bestes neues Album. Und einen “Sonderpreis“ erhielt Kölsch-Rock-Urgestein Wolfgang Niedecken von BAP. Wie kaum ein anderer Künstler in Deutschland habe Niedecken seine Popularität dazu genutzt, um sich sozial und politisch zu engagieren, urteilte die Jury. Das ist nicht neu, aber natürlich trotzdem lobenswert.