Sturm in Somalia: 300 Tote befürchtet
13. November 2013Nach einem heftigen Sturm am vergangenen Wochenende und tagelangem Starkregen im Nordosten Somalias ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Die Behörden sprechen von mindestens 140 Todesopfern, insgesamt wird mit bis zu 300 Toten gerechnet. “Hunderte weitere Menschen werden vermisst“, teilte die Regierung der teilautonomen Region Puntland mit. Aufgrund des Sturms, heftiger Regenfälle und Überflutungen wurde für die sonst überwiegend trockene Region am Horn von Afrika der Notstand ausgerufen.
Ausmaß der Schäden noch unbekannt
Neben vermissten Menschen, zerstörten Häusern und Booten seien auch mehr als 100.000 Nutztiere gestorben, erklärte die Regierung. Durch den Verlust fehle zehntausenden Bauern die Existenzgrundlage. Die Zahlen konnten bisher von keiner unabhängigen Stelle überprüft werden, Experten der UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO) bestätigten allerdings, dass die Region schwer getroffen wurde. Auch das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) sicherte eine enge Zusammenarbeit zu, um den Bedarf an Unterstützung nach dem Sturm zu ermitteln.
In den betroffenen Gebieten würden dringend Trinkwasser, haltbare Lebensmittel, Arzneimittel, Material für Notunterkünfte und Decken benötigt. Puntlands Innenminister Abdullahi Ahmed erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Region oft nur noch per Luftweg erreichbar sei. Hassan Sheikh Mohamud, Somalias Präsident, versprach den betroffenen Gebieten eine Million US-Dollar (ca. 750.000 Euro) an Soforthilfen.
Seit im Jahr 1991 der Präsident Siad Barre gestürzt wurde, herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Die vom Sturm betroffene Region Puntland ist zudem Rückzugsort für Piraten, die vor Somalias Küste die internationale Schifffahrt bedrohen.
ch/sti (afp, rtr)