500.000 syrische Kinder in Not
7. Dezember 2016In Berlin forderte UNICEF freien und sicheren Zugang zu allen Kindern in Syrien und appellierte "dringend und zum wiederholten Male" an alle Konfliktparteien, Kinder zu schützen. Neben dem Mangel an humanitärer Hilfe beklagte das Kinderhilfswerk alleine in diesem Jahr 84 teilweise gezielte Angriffe auf Schulen mit mindestens 69 getöteten Kindern.
Tägliche Gefahr für syrische Kinder
Die schweren Kämpfe in Aleppo und anderen Teilen Syriens hätten in den vergangenen Monaten Kinder auf allen Seiten des Konflikts "mit großer Härte" getroffen. Tägliche Bombardierungen und Gefechte sowie die immer schlechtere Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten seien für die Kinder eine tägliche Gefahr.
Tausende Mädchen und Jungen, die heimatlos sind, seien zudem schutzlos der Kälte ausgeliefert. Zu Beginn des sechsten Kriegswinters hätten sie Krankheiten und Kälte nur noch wenig entgegen zu setzen. Viele Familien hätten bereits mehrfach fliehen müssen. Sie seien nun völlig verarmt und könnten sich kaum noch Nahrung, Heizmaterial und warme Kleidung beschaffen, so berichtet die UNICEF weiter.
Schulbetrieb stark erschwert
Das Hilfswerk hat nach eigenen Angaben 200 Mitarbeiter in Syrien, die zusammen mit Partnerorganisationen Hilfe für Kinder und ihre Familien in allen Landesteilen organisieren. Dazu zähle besonders, den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Ein Drittel der Schulen in Syrien sei außer Betrieb. Daher setzte sich UNICEF dafür ein, dass möglichst viele Kinder trotzdem zur Schule gehen können.
Die Hilfe für Kinder in Syrien und seinen Nachbarländern ist zurzeit der größte humanitäre Einsatz der UN-Organisation. Derzeit geht es vor allem darum, Winterkleidung und warme Decken an besonders bedürftige Familien zu verteilen. Insgesamt will UNICEF in diesem Winter mehr als 700.000 Kinder in Syrien vor der Kälte schützen.
db/rb (afp, epd)