73. Berlinale: Die Gewinner der Bären
19 Filme konkurrierten im Wettbewerb der 73. Berlinale um die Bären. Den Hauptpreis gewann ein Dokumentarfilm aus Frankreich.
Goldener Bär: Sur l'Adamant
Im Adamant, einer schwimmenden Tagesklinik mitten in Paris, werden Menschen mit psychischen Problemen betreut. Der Dokumentarfilm des französischen Regisseurs Nicolas Philibert nimmt uns mit an Bord, wo Patientinnen und Patienten und ihre Betreuerinnen und Betreuer neue Möglichkeiten des Miteinanders erfinden.
Silberner Bär: Großer Preis der Jury
Mit "Roter Himmel" stellte Christian Petzold nach "Undine" (2020) den zweiten Teil einer geplanten Trilogie vor. Eine junge Frau und drei junge Männer teilen ein Ferienhaus an der Ostsee. Einer von ihnen steht unter Druck - er muss sein Buch überarbeiten, der Verleger hat sich angekündigt. Ringsum rückt derweil ein Waldbrand bedrohlich nah heran.
Silberner Bär der Jury
In der portugiesischen Produktion "Mal viver" betreiben fünf Frauen ein altes Hotel. Ein scheinbar unlösbarer Konflikt mit langer Vorgeschichte lastet auf ihnen. Als die junge Salomé im Hotel auftaucht, reißen alte Wunden wieder auf.
Silberner Bär: Beste Regie
Der 74-jährige Schauspieler und Regisseur Philippe Garrel war bereits 2020 im Wettbewerb der Berlinale, in diesem Jahr erhielt er für "Le grand chariot" den Silbernen Bären für die beste Regie. Garrels eigene Kinder spielen darin drei Geschwister, die womöglich letzte Generation einer Puppenspielerfamilie.
Silberner Bär: Bestes Drehbuch
2019 erhielt Angela Schanelec als Regisseurin den Silbernen Bären für "Ich war Zuhause, aber ...", in diesem Jahr gesellt sich der Bär für das beste Drehbuch hinzu. "Music" führt die Hauptfigur Jon vom Findelkind in Griechenland über einen Mord bis nach Berlin. Schanalec gehört der Berliner Schule an, entsprechend minimalistisch ist "Music" erzählt.
Silberner Bär: Beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle
Sofía Otero spielt in "20.000 especies de abejas" ein achtjähriges Kind, das darunter leidet, mit Namen angesprochen zu werden, die sich falsch anfühlen. Im Sommerurlaub auf dem Land kommen Kind und Mutter mit Bienenzucht in Berührung und machen dabei Entdeckungen, die ihr Leben für immer verändern.
Silberner Bär: Beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle
Thea Ehre nahm den Preis für die beste Nebenrolle in Empfang. Sie spielt in Christoph Hochhäuslers "Bis ans Ende der Nacht" die Transfrau Leni, über die der verdeckte Ermittler Robert das Vertrauen eines Drogenhändlers gewinnen will. "Die Darstellung hat uns umgehauen", sagte Jury-Präsidentin Kristen Stewart.
Silberner Bär: Herausragende künstlerische Leistung
Für die Kameraführung in Giacomo Abbruzzeses "Disco Boy" erhielt Hélène Louvart den Silbernen Bären. Der Film erzählt von Aleksei, der sich aus Belarus nach Frankreich durchschlägt, um sich der Fremdenlegion anzuschließen. Von seinem ersten Einsatz im Niger-Delta kehrt er traumatisiert zurück.