2000 Jahre nach Vertreibung und Zerstörung des zweiten Tempels und wenige Jahre nach dem Menschheitsverbrechen des Holocaust wurde für Juden auf der ganzen Welt ein Traum Wirklichkeit: der eigene Staat. Am 14. Mai 1948 verlas Ben Gurion in einem kleinen Haus im Zentrum von Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung Israels. 75 Jahre später blickt Israel auf ein Dreivierteljahrhundert wechselvolle Geschichte zurück. Not, Armut, Dauerkonflikt mit den Palästinensern, aber auch wirtschaftlicher Aufschwung, gesellschaftlicher Fortschritt und politische und militärische Dominanz in der Region gehören dazu. Zugleich durchlebt der Staat seine schwerste innenpolitische Krise seit seiner Gründung. Das Land ist gesellschaftlich, politisch und religiös tief gespalten. Ein Grund ist die Justizreform der rechts-religiösen Regierung des Premierministers Benjamin Netanjahu, mit der die Macht des Obersten Gerichtshof eingeschränkt werden soll. Kritiker sehen darin eine Schwächung der unabhängigen Justiz und der Demokratie. Hunderttausende protestieren seit Monaten gegen die Pläne. In seiner Dokumentation fragt ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge, was aus den Träumen der Gründer von einst geworden ist und wie die Menschen heute den jüdischen Traum leben.