Abzug des russischen Militärkontingents vom Balkan abgeschlossen
30. Juli 2003Moskau, 30.7.2003, INTERFAX-AWN, russ.
Russland hat den Abzug seiner Friedenstruppen vom Balkan abgeschlossen. "Der Abzug des russischen Friedenskontingents vom Balkan ist, wie der Oberbefehlshaber angeordnet hatte, am Mittwoch (30.7.) abgeschlossen worden", teilte der stellvertretende Oberkommandeur der Landstreitkräfte der Russischen Föderation für Friedenstruppen, Generalleutnant Walerij Jewnewitsch, "Interfax-AWN" mit. "Der letzte Zug mit Militärangehörigen des ehemaligen Russischen Militärkontingents in Kosovo, der sich am 23. Juli auf den Weg nach Russland begeben hat, hat den Zeitplan genau eingehalten und ist heute morgen an seinem Bestimmungsort, in der Stadt Nara im Gebiet Moskau, eingetroffen", sagte der General.
"Einige Militärangehörige werden sich entsprechend den Vorschriften in die Einheiten begeben, aus denen sie in die Einheiten des Russischen Militärkontingents abkommandiert worden waren. Dort werden sie ihren weiteren Dienst leisten. Diejenigen, deren Vertrag abgelaufen ist, werden gemäß den Bestimmungen in die Reserve entlassen. Auch die Technik wird an die Einheiten zurückgegeben, aus denen sie stammt", betonte Walerij Jewnewitsch.
Am 5. Juni war damit begonnen worden, Friedenstruppen mit Zügen und Flugzeugen vom Balkan nach Russland zu transportieren. Vom 5. bis 14. Juni wurde das russische Kontingent abgezogen, das seit Januar 1996 der SFOR in Bosnien-Herzegowina angehört (das Kontingent bestand aus insgesamt 320 Personen). Am 17. Juni wurde mit dem Abzug des Russischen Militärkontingents begonnen, das seit Juni 1999 der KFOR in Kosovo angehörte. Das waren insgesamt etwa 650 Offiziere, Fähnriche und Vertragssoldaten.
Nach Angaben des Oberkommandeurs der Landetruppen haben die russischen Friedensstifter während ihrer Präsenz in Kosovo über 800 verschiedene Waffen und über 400 000 Stück Munition beschlagnahmt sowie über 12 000 explosionsgefährdete Gegenstände unschädlich gemacht. Die Militärärzte des russischen Kontingents leisteten 37 000 Personen medizinische Hilfe, fast die Hälfte davon gehört zur Lokalbevölkerung. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation kostete der Unterhalt der Friedenstruppen auf dem Balkan Russland jährlich über 26 Millionen Dollar. (lr)