Achtung Tollwut!
Tiere mit Tollwut haben Schaum vor dem Maul, sind unberechenbar und aggressiv. Ein Biss von ihnen kann tödlich sein. Weltweit sind Hunde die Hauptüberträger.
Keine Gefahr mehr aus dem Wald
Vor allem Waldtiere wie Füchse oder Rehe galten in Deutschland lange Zeit als Träger des Tollwut-Virus. Um die Krankheit zu bekämpfen, hat man deshalb Anfang der 80er Jahre flächendeckende Impfaktionen durchgeführt. Wie? Mit Hilfe von Fuchsködern. In diesen Fuchsködern war eine Kapsel mit Impfstoff. Die Aktion hat gewirkt: Im Februar 2006 gab es in Deutschland den letzten tollwütigen Fuchs.
Unmittelbare Behandlung
Am häufigsten wird das Virus durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen. Von dessen Speichel gelangt es über das Nervensystem bis ins Rückenmark und von dort ins Gehirn. Wurde man von einem infizierten Tier gebissen, so kann kurz nach der Attacke eine postexpositionelle Impfung helfen. Hat das Virus schon das Gehirn erreicht, kommt jede Hilfe zu spät.
Längst Vergangenheit
In Deutschland stehen solche Schilder heute nicht mehr am Waldesrand - außer die Gemeinde hat das eine oder andere vergessen abzubauen. Die Schilder erfreuen sich bei vielen Menschen aber großer Beliebtheit und sind zum Beispiel im Internet zu haben. Was früher einmal eine ernsthafte Warnung war, hängt dann vielleicht an der Haustür, mit ganz anderer Bedeutung.
Gefahr aus der Luft
Eine große Gefahr geht heute nicht mehr von Füchsen oder Hunden aus, sondern von Fledermäusen. Forscher warnen, dass die Fledermaustollwut in ganz Europa epidemisch ist. Manchmal ist es einfach, sich anzustecken. So hatte eine Frau ein infiziertes Tier aufgehoben. Es biss zu und starb wenig später. Diagnose: Tollwut. Die Finderin wurde schnellstens geimpft und überlebte.
Nicht nur niedlich
Große Augen, weiches Fell - so niedlich sehen Waschbären aus. Aber auch die können das Tollwut-Virus in sich tragen, genauso wie Katzen oder Igel. In Zoos sind die Tiere geimpft, nicht aber in der Freiheit. Sind sie infiziert, verlieren sie meist die Scheu vor den Menschen, wirken zutraulich und kommen sehr nah. Manchmal zu nah.
Souvenir aus dem Urlaub
Armes, kleines Kätzchen! Und so mager! In vielen Urlaubsländern gibt es freilaufende Katzen und Hunde. Viele Touristen können nicht widerstehen, füttern die Tiere, streicheln sie, vielleicht infizieren sie sich. Und manch einer sieht sich als Tierretter und bringt einen Hund aus dem Urlaub mit. Der muss dann allerdings erst gegen Tollwut geimpft werden, bevor er in Deutschland leben darf.
Infektionen in Indien
Indien gehört zu den Ländern, in denen Tollwut noch immer sehr häufig vorkommt. Dort passieren die meisten Infektionen durch Hunde, aber auch andere Haustiere können den Erreger tragen und stellen damit ein großes Risiko dar. Pro Jahr kommt es in Indien zu etwa 18.000 bis 20.000 Tollwutfällen bei Menschen. Urlauber sollten sich also besser impfen lassen.
Impfungen empfohlen
Wenn Hunde an Tollwut erkranken, sind sie aggressiv, später können Lähmungen auftreten. Häufig kommt es auch zu Schaum vor dem Maul. Bei Reisen ins Ausland muss der Hund in jedem Fall geimpft sein, unter anderem gegen Tollwut. Das ist oberstes Gebot. Wird Herrchen mit einem Hund ohne gültige Impfung erwischt, heißt es für den Vierbeiner: Ab in mehrmonatige Quarantäne.
Ein empfehlenswerter Pieks
Auch Menschen können sich gegen Tollwut impfen lassen. Das ist vor allem für diejenigen sinnvoll, die häufig reisen, etwa nach Asien oder Afrika. Der Mikrobiologe Luis Pasteur entwickelte den Impfstoff, 1895 setzte er ihn zum ersten Mal ein. Heute gehört die Tollwutimpfung bei vielen Fernreisenden zur gängigen Reiseprophylaxe.