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Adieu, Madame Dati!

23. Januar 2009

Nun ist es offiziell: Die französische Justizministerin Rachida Dati verlässt die Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy und kandidiert als Abgeordnete für das Europaparlament.

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Trennt sich nur ungern von ihrem Ministerposten in Paris: Justizministerin Rachida Dati
Trennt sich nur ungern von ihrem Ministerposten in Paris: Justizministerin Rachida DatiBild: AP

Nach monatelangem Widerstand wird Frankreichs Justizministerin Rachida Dati ihren Posten doch aufgeben. Die frisch gebackene Mutter werde im Juni bei den Europawahlen als Kandidatin antreten und ihr Ministeramt kurz davor niederlegen. Das bestätigte Nicolas Sarkozy am Freitag (23.01.2009), nachdem die Presse bereits darüber berichtet hatte.

Europaparlament in Straßburg: Am 7. Juni werden die Plätze neu vergeben.
Am 7. Juni werden die Plätze im Europaparlament in Straßburg neu vergebenBild: picture-alliance /dpa

Dati soll hinter dem Agrarminister und früheren EU-Kommissar Michel Barnier auf Listenplatz zwei für Sarkozys Regierungspartei UMP im Großraum Paris antreten. Der Präsident will dort mit prominenten Leuten auf Stimmenfang gehen. Barnier und Dati dürften ziemlich sicher ins Europaparlament einziehen.

Vor Dati galt die junge, attraktive Menschenrechts-Staatssekretärin Rama Yade als Wunsch-Kandidatin Sarkozys für das Europaparlament. Die aus Schwarzafrika stammende Yade sah darin aber eine Gefährdung ihrer beruflichen Karriere und lehnte ab. Auch Dati hatte sich anfangs gegen die Versetzung nach Straßburg gesträubt. Bisher gibt es keine Äußerung zu ihrer Europaparlaments-Kandidatur.

Der gute Ruf ist pfutsch

Die Ministerin hatte nach der Wahl von Sarkozy 2007 zu den Stars der neuen konservativen Regierung gehört. Erstmals wurde mit ihr eine Vertreterin aus einer nordafrikanischen Einwandererfamilie mit einem großen Ministerium betraut. Dati büßte ihre Beliebtheit aber nach heftigem Widerstand gegen ihre Justizreform und ihren angeblich autoritären Amtsstil ein.

Rachida Dati mit Babybauch und Akten. Rabenmutter oder Super-Mama? Datis Verhalten als Schwangere und Mutter löste heftige Diskussionen in Europa aus.
Rabenmutter oder Super-Mama? Und wer ist der Vater? Europa rätseltBild: picture-alliance/ dpa

Auch privat sorgte sie für Furore, als sie im Januar bereits fünf Tage nach der Geburt ihrer Tochter in gewohnt elegantem und figurbetontem Kostüm ihre Arbeit im Ministerium wieder aufnahm. Dati weigert sich bisher, den Namen des Vaters zu nennen, was für wilde Spekulationen in der Öffentlichkeit sorgte. Erst am Freitag dementierte der spanische Ex-Regierungschef José Maria Aznar in einem französischen Radiosender erneut, dass er der Vater sei. (sas)