Afrikaner demonstrieren für Bleiberecht
29. Dezember 2013Zu tausenden sind die afrikanischen Migranten in Tel Aviv auf die Straße gegangen. Viele hielten brennende Kerzen in ihren Händen und riefen "Freedom" (Freiheit). Andere trugen Schilder mit der Aufschrift "Wir sind Flüchtlinge, keine Verbrecher". Die Demonstranten verlangten ein Bleiberecht in Israel und protestierten gegen ihre Unterbringung in Abschiebelagern.
Das Parlament, die Knesset, hatte am 10. Dezember ein Gesetz verabschiedet, das die Internierung illegal nach Israel eingewanderter Afrikaner bis zu einem Jahr ohne Gerichtsverfahren erlaubt. Menschenrechtsgruppen wie die Vereinigung für Bürgerrechte in Israel (ACRI) haben bereits juristische Schritte gegen das neue Gesetz eingeleitet.
In Israel leben schätzungsweise 62.000 afrikanische Migranten ohne gültige Papiere. Viele von ihnen stammen aus dem unruhigen Südsudan, der sudanesischen Krisenprovinz Darfur, aus Äthiopien und aus Eritrea. Hunderte Afrikaner versuchen jedes Jahr, über die ägyptische Sinai-Halbinsel nach Israel zu gelangen. Oftmals ist ihr Leben in ihrer Heimat in Gefahr. Die israelische Regierung verweigert ihnen ein Bleiberecht mit der Begründung, sie störten das soziale Gefüge und belasteten den Sozialstaat.
se/wl (afp, dpa)