Afrikanische Mali-Truppe formiert sich
27. Januar 2013Der Einsatz der afrikanischen Truppen in Mali kommt bislang nur schleppend voran. Im Vorfeld des Gipfeltreffens in der äthiopischen Hauptstadt stellten AU-Mitgliedsstaaten nun knapp 8000 Soldaten für den Militäreinsatz in Aussicht. Statt einer ursprünglich 3300 Mann starken Eingreiftruppe sollen jetzt bis zu 7700 Soldaten die malische Regierungsarmee im Kampf gegen militante Islamisten unterstützen.
AU-Kommissionspräsidentin Nkosazana Dlamini-Zuma sagte zu Beginn des zweitägigen Gipfeltreffens, die Bedeutung von Frieden und Sicherheit könne nicht genug betont werden. "Ohne Frieden und Sicherheit kann kein Land und keine Region auf Wohlstand für alle Bürger hoffen". Die AU müsse ihre Möglichkeiten, demokratisch gewählte Regierungen zu verteidigen, verbessern.
Die bislang ungeklärte Finanzierung der internationalen Unterstützungsmission (MISMA) der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS scheint sich ebenfalls zu konkretisieren. Nach einer Meldung des französischen Senders RFI werden die Gesamtkosten werden auf 700 Millionen Dollar geschätzt. Immer mehr Staaten wollten sich daran beteiligen, heißt es. So habe Japan 100 Millionen Dollar versprochen, Deutschland einen "beträchtlichen Beitrag". Sogar von Finanzzusagen Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate ist die Rede.
Deutschland will zudem auch Ausrüstung beisteuern, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Afrikanischen Union, Thomas Boni Yayi, bereits am vergangenen Mittwoch mitteilte. Allerdings geht es dabei nicht um Waffen, sondern um Lastwagen, Stiefel sowie Uniformen für die Soldaten. Bevor Waffen geliefert werden könnten, müssten die afrikanischen Soldaten erst entsprechend ausgebildet sein, hieß es in Berlin.
Frankreich hatte Deutschland zudem um Hilfe bei der Luftbetankung seiner Kampfflugzeuge gebeten, die an der Seite der malischen Regierungsarmee in Einsatz sind. Diese Aufgabe werden jetzt die USA übernehmen, wie ein Sprecher des Pentagon in Washington mitteilte.
Neben dem Konflikt in Mali soll auf der Konferenz auch über den anhaltenden Konflikt zwischen dem Sudan und Südsudan diskutiert werden. Bereits im Vorfeld des Gipfels hatten Vertreter des Sudan und des Südsudan zusammen mit Kenias Präsident Mwai Kibaki (im Artikelbild rechts) über Grenzstreitigkeiten und den Zugriff auf Ölvorkommmen verhandelt. Auch mit den Konflikten im Kongo, in Guinea-Bissau und in der Zentralafrikanischen Republik werden sich die Gipfelteilnehmer in Addis Abeba befassen.
uh/wl (afp,epd)