1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Popp mit starker Leistung gegen Schweden

Thomas Gennoy aus Duisburg
22. Februar 2023

Für die DFB-Frauen beginnt das WM-Jahr solide, aber unspektakulär: mit einem torlosen Unentschieden gegen Schweden. Kapitänin Alexandra Popp zeigt bei ihrem 125. Länderspiel auf vertrautem Terrain eine starke Leistung.

https://p.dw.com/p/4NokK
Alexandra Popp am Ball - beim Länderspiel in Duisburg gegen Schweden.
Alexandra Popp (2.v.r.) drückte dem Spiel gegen Schweden den Stempel aufBild: Eibner-Pressefoto/Memmler/IMAGO IMAGES

Alexandra Popp hat in Duisburg viele Meilensteine erreicht. Dort begann ihre Bundesliga-Karriere, hier gewann sie ihre ersten Titel. Das Rückspiel des UEFA-Cup-Finals 2009, das der FCR Duisburg mit 7:1 für sich entscheiden konnte, wurde in diesem Stadion ausgetragen. Wie sich ihre damalige Trainerin, die heutige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erinnerte, war Popps Leistung an diesem Abend durch die ungewohnte Erfahrung, vor einem fast ausverkauften Stadion zu spielen, etwas beeinträchtigt: "Sie sagte zu mir nach dem Spiel: 'Trainerin, ich konnte nicht gut spielen, meine Beine haben die ganze Zeit so gezittert!'"

Ganz anders am Dienstagabend, als Popp im ersten Länderspiel des DFB-Teams im Jahr 2023 die Qualitäten zeigte, die ihr den Posten der deutschen Spielführerin eingebracht haben: Sie schöpfte alle ihre Reserven aus und versuchte verzweifelt, einen Sieg gegen ein defensivstarkes schwedisches Team zu erringen. Letztlich wurden ihre Bemühungen nicht belohnt, und nichts wurde aus Deutschlands erhofftem perfekten Start ins WM-Jahr. "Am Ende müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein", sagte Voss-Tecklenburg nach dem Spiel zu den Reportern, wobei ihr Fazit einen Hauch von Enttäuschung enthielt. Die Bundestrainerin machte Nervosität und mangelnde Intensität dafür verantwortlich, dass es ihrer Mannschaft nicht gelang, die Schwedinnen zu besiegen.

"Mehr als ein Freundschaftsspiel"

Während der Länderspielpause der DFB-Frauen hatte es bei drei Mini-Turnieren viele Topspiele ohne deutsche Beteiligung gegeben: beim Arnold Clark Cup in England, dem SheBelieves Cup in den USA und dem Cup of Nations in Australien. Für die deutsche Mannschaft war das Spiel gegen Schweden eine erste Überprüfung des Leistungsstands vor der Weltmeisterschaft im Sommer in Australien und Neuseeland.

Vor dem Länderspiel gegen Schweden wird Alexandra Popp vom Fanclub des DFB-Teams als Nationalspielerin des Jahres und für das Tor des Jahres 2022 geehrt.
Gleich zwei Ehrungen für Alexandra Popp vor dem Länderspiel gegen SchwedenBild: Sarah Rauch/Nordphoto/IMAGO

"Wir wollen nicht nur ein Zeichen für andere setzen, sondern auch für uns selbst", hatte die Trainerin vor dem Spiel gesagt. "Es ist nicht nur ein Freundschaftsspiel, es ist ein Test." Vor allem in der ersten Halbzeit fehlte es der deutschen Mannschaft jedoch an Entschlossenheit. Das Mittelfeld wirkte orientierungslos, das Offensivspiel war zu ungenau, und die Defensive geriet häufig unter Druck -  ohne allerdings zu wackeln.

Grund zur Zuversicht

Immerhin stand dem deutschen Team mit Schweden ein Halbfinalist der Europameisterschaft 2022 gegenüber. Und es gelang der Mannschaft Voss-Tecklenburgs, die Skandinavierinnen in Schach zu halten. Darüber hinaus gab einiges, was die Bundestrainerin zuversichtlich stimmte. So brachte Offensivspielerin Klara Bühl mit ihrer individuellen Klassen die Schwedinnen ein ums andere Mal in Bedrängnis. Torhüterin Merle Frohms präsentierte sich selbstbewusst und souverän, wann immer sie gefordert war. Und über allem schwebte die unermüdliche Energie und Entschlossenheit der Kapitänin.

Bundestrainerin Voss-Tecklenburg im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
Bundestrainerin Voss-Tecklenburg im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf ScholzBild: Poolfoto-SVEN SIMON-Thomas Boecker/IMAGO IMAGES

"Poppi war heute Abend wieder einmal ein Mentalitätsmonster", sagte Voss-Tecklenburg auf eine Frage der DW nach dem Spiel. "Sie hat versucht, sich um die Dinge zu kümmern, hat ihre Mitspielerinnen gecoacht und von vorne geführt."

Titanin des deutschen Fußballs

Dreizehn Jahre sind ins Land gegangen, seit Alexandra Popp beim UEFA-Pokal-Finale die Knie gezittert haben. Seitdem hat sich Popp zu einer Titanin des deutschen Fußballs entwickelt, die auch mit dem Druck eines großen Publikums umgehen kann. Mehr als 20.000 Fans, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz, verfolgten das Spiel in Duisburg. Es war Popps 125. Einsatz im DFB-Trikot. Vor dem Anpfiff erhielt sie zudem gleich zwei persönliche Auszeichnungen: Der Fanklub des DFB-Teams wählte sie als Spielerin des Jahres 2022 und kürte ihren Treffer im EM-Halbfinale gegen Frankreich  zum "Tor des Jahres 2022". 

Der Artikel wurde aus dem Englischen adaptiert.