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Amnesty kritisiert Polizei in Rio

2. Juni 2016

Brasiliens Polizei steht zwei Monate vor den Olympischen Spielen in der Kritik. Laut Amnesty International hat die Zahl der Menschen, die durch Polizeischüsse starben, in den vergangenen Monaten drastisch zugenommen.

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Brasilien Polizeieinsatz in Rio de Janeiro (Bild: Getty Images/AFP/Y. Chiba)
Bild: Getty Images/AFP/Y. Chiba

Trotz des Versprechens, die Sicherheitspolitik zu verbessern, seien seit dem Zuschlag durch das IOC im Jahr 2009 rund 2500 Menschen durch Polizeigewalt ums Leben gekommen, heißt es in einem aktuellen Bericht von Amnesty International. Wie schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 setze der Staat in übertriebenem Maß auf Gewalt. "Die Polizeitaktik 'erst schießen, dann fragen' macht Rio de Janeiro zu einer der Städte, in denen die Polizei am meisten tötet", erklärte Atila Roque, Direktor von Amnesty International in Brasilien.

Tödliche Polizeischüsse haben dem Bericht zufolge 2014 um 40 Prozent und 2015 noch einmal um 11 Prozent zugenommen. Seit Jahresbeginn habe es mehrere Hundert Tote gegeben. Die Opfer stammten meist aus Armenvierteln. Schon in früheren Stellennahmen beklagte Roque, dass die Schützen oft nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Von olympischer Stimmung keine Spur

Die Olympischen Spiele beginnen am 5. August. Angesichts einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise ist im Land bisher kaum olympische Stimmung zu spüren. Zudem hat die Ausbreitung des Zika-Virus in Brasilien zu einer weltweiten Debatte über eine Gesundheitsgefährdung von Sportlern und Fans geführt. Trotz knapper Kassen und einiger noch nicht fertiggestellter Infrastrukturprojekte versprechen die Behörden eine perfekte Organisation und stimmungsvolle Spiele.

bri/stu (epd/afp)