Angst vor neuem Rassismus in den USA
10. Mai 2010Die Proteste gegen das verschärfte Einwanderungsgesetz im US-Bundesstaat Arizona reißen nicht ab. Nach dem neuen Gesetz, das frühestens in drei Monaten in Kraft tritt, darf die Polizei bei "angemessenem Verdacht" auf illegalen Aufenthalt Passanten anhalten und sogar festnehmen, um Staatsangehörigkeit oder Aufenthaltsgenehmigung zu prüfen. Kritiker des Gesetzes befürchten jetzt eine neue Welle von Rassismus - allein das Aussehen werde künftig darüber entscheiden, ob ein Bürger in Arizona unbehelligt die Straße überqueren könne oder Gefahr laufe, verhaftet zu werden.
Am Sonntag sind in vielen Städten in den USA Frauen aus Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern auf die Straße gegangen - sie haben den Muttertag dazu genutzt, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen: Mütter, die keinen Kontakt mehr zu ihren daheimgebliebenen Kindern haben, weil ein Besuch zu gefährlich ist.
Vor 50 Jahren wurde Adolf Eichmann verhaftet
"Die beiden rollten in einen Straßengraben, und Eichmann schrie wie ein Tier auf der Schlachtbank." So schilderte ein israelischer Geheimagent der Zeitung "Haaretz" den Augenblick, in dem der Organisator des Holocaust, Ex-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, in den Abendstunden des 11. Mai 1960 in Argentinien von Israelis entführt wurde.
Ohne Wissen der argentinischen Regierung wurde der unscheinbar wirkende Bürokrat, der den Massenmord an den Juden erst möglich gemacht hatte, nach Israel gebracht, wo er 1961 nach einem rechtsstaatlichen Prozess zum Tode verurteilt und am 31. Mai 1962 durch den Strang hingerichtet wurde. Argentinien war in den 50er Jahren das letzten Jahrhunderts zum Unterschlupf für viele ehemalige hochrangige Nazis geworden.
Redaktion/Moderation: Mirjam Gehrke