Anschlag auf Suez-Kanal fehlgeschlagen
1. September 2013Der "Terrorist" sei jedoch "vollkommen gescheitert", hieß es in der Erklärung der Betreibergesellschaft weiter. Weder das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff, noch seine Fracht seien beschädigt worden. Der Verkehr auf dem Suez-Kanal (Artikelbild) verlaufe normal. Die Armee habe ihre Sichermaßnahmen entlang des Wasserweges verschärft. Aus Schifffahrtskreisen verlautete, dass es zu zwei Explosionen gekommen sei, als das Containerschiff den Kanal passiert habe.
Der Hintergrund des Vorfalls ist unklar. Zu Identität und mutmaßlichen Motiven des Angreifers wurden keine Angaben gemacht. Die schweren Unruhen nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi in den vergangenen Wochen hatten in Ägypten Sorgen vor möglichen Anschlägen auf den Suezkanal geschürt.
Die Verbindung zwischen Rotem Meer und Mittelmeer ist nicht nur eine Lebensader des Welthandels, sondern auch von strategischer Bedeutung. Erst kürzlich hatte ein US-Kriegsschiff den Kanal passiert, um sich einem Flottenverband im östlichen Mittelmeer anzuschließen. Die Raketen, mit denen die Kriegsschiffe bestückt sind, könnten bei dem von US-Präsident Barack Obama angekündigten Militärschlag gegen Syrien zum Einsatz kommen.
Der Suezkanal grenzt an die Sinai-Halbinsel, die mehrheitlich von Beduinen bevölkerte Wüstenregion gilt als Rückzugsgebiet zahlreicher bewaffneter Islamisten. Die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena meldete jetzt, der Verantwortliche für den tödlichen Angriff auf 25 Polizisten auf dem Sinai am 19. August sei zusammen mit weiteren "Terroristen" in der Stadt al-Arisch festgenommen worden.
Bei dem Anschlag hatten mutmaßliche Islamisten zwei Polizeibusse auf dem Weg zum Kontrollposten Rafah an der Grenze zum Gazastreifen mit Panzerfäusten angegriffen.
Der knapp 200 Kilometer lange Suez-Kanal ist neben dem Panama-Kanal die wichtigste künstliche Wasserstraße der Welt. Im vergangenen Jahr passierten mehr als 17.000 Schiffe den 1869 fertig gestellten Kanal. Für Ägypten ist er eine wichtige Einnahmequelle. Allein 2012 kassierte das Land mehr als fünf Milliarden Dollar Durchfahrtsgebühren.
wl/sti (rtr, afp)