Apple baut jetzt Uhren
9. September 2014Apple steigt ins Geschäft mit Computeruhren ein. Konzernchef Tim Cook präsentierte am Dienstag die seit langem erwartete Apple Watch. Sie hat einen quadratischen Bildschirm mit abgerundeten Ecken. Es ist der erste Vorstoß von Apple in eine neue Produktkategorie seit dem iPad-Tablet vor über vier Jahren. Andere Hersteller bieten bereits ähnliche Uhren an.
"Wir glauben, dass dieses Gerät neu definieren wird, was die Menschen von dieser Produktkategorie erwarten", sagte Cook. Dafür sei mit Rücksicht auf den kleinen Bildschirm eine komplett neue Bedienung entwickelt worden. Die einzelnen Apps werden mit runden Symbolen angezeigt. Die Uhr soll unter anderem Gesundheitsdaten sammeln und Kurznachrichten anzeigen.
Größere Bildschirme
Das Unternehmen präsentierte auch eine neue iPhone-Serie mit größeren Bildschirmen. Die Modelle iPhone 6 und iPhone 6 Plus haben eine Bildschirmdiagonale von 4,7 beziehungsweise 5,5 Zoll (knapp zwölf bzw. 14 Zentimeter). Der Bildschirm des Vorgängermodells hatte eine Größe von vier Zoll. Damit schließt sich der Konzern wie erwartet dem Branchentrend zu immer größeren Displays an.
In den USA ist das iPhone mit einem Marktanteil von 40 Prozent zwar das beliebteste Multimediahandy. Weltweit liegen die Apple-Geräte nach Angaben der Marktforschungsfirma IDC aber mit einem Anteil von rund zwölf Prozent deutlich hinter den Smartphones des südkoreanischen Samsung-Konzerns, die auf einen Marktanteil von 25 Prozent kommen.
Bezahlen mit dem Handy
Mit dem ebenfalls neu vorgestellten Bezahlsystem Apple Pay sollen die iPhones der herkömmlichen Brieftasche Konkurrenz machen. Zum Bezahlen soll es reichen, das Telefon an ein Lesegerät an der Kasse zu halten und die Zahlung per Fingerabdruck auf dem iPhone-Sensor zu bestätigen.
Das System nutzt wie erwartet den Nahfunk-Standard NFC, auf den die Finanzbranche bei mobilen Bezahldiensten setzt und der bereits bei Handys anderer Hersteller zum Einsatz kommt.
Der Konzern nannte als Partner die großen Kreditkarten-Konzerne Mastercard, Visa und American Express sowie mehrere US-Banken. Ab Oktober soll der Dienst in den USA verfügbar sein, für den Start in anderen Ländern nannte Apple noch kein Datum.
Große Probleme gab es Nutzern zufolge bei der Übertragung der Apple-Produktpräsentation im Internet. Demnach war der Live-Stream über weite Strecken nicht erreichbar oder nur mit chinesischer Simultanübersetzung verfügbar.
bea/wl (dpa, afp, rtr)