Gedrosselte iPhones: Apple entschuldigt sich
29. Dezember 2017In einer Mitteilung auf seiner englischsprachigen Website entschuldigte sich Apple offiziell für sein Vorgehen. "Wir sind uns bewusst, dass einige von Ihnen das Gefühl haben, Apple habe Sie im Stich gelassen", schrieb der Konzern. "Dafür entschuldigen wir uns." Man habe nie und werde nie irgendetwas unternehmen, um die Lebensdauer eines Apple-Produkts gezielt zu verkürzen, um auf diese Weise neue Geräte zu verkaufen.
Preisnachlässe für Akku-Wechsel
Darüber hinaus kündigte Apple Preisnachlässe für gewisse Ersatz-Akkus sowie ein Update des Betriebssystems iOS an, das dann mehr Informationen über den Zustand des Akkus verfügbar machen werde. Demnach soll in den USA ein nötiger Batteriewechsel außerhalb der Garantiezeit beim iPhone 6 und jüngeren Modellen bis Ende kommenden Jahres 29 statt 79 Dollar kosten. Preise für Europa nannte das Unternehmen nicht.
Die Kontroverse war aufgeflammt, nachdem Messwerte gezeigt hatten, dass bei iPhones mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war, während sie nach einem Batteriewechsel auf normales Niveau zurückkehrte. Apple räumte daraufhin ein, dass die Software des iPhones die Mobiltelefone bei gewissen Akku-Problemen verlangsamt. Die Spitzen-Strombelastung werde bei Bedarf "geglättet", um eine plötzliche Abschaltung zu verhindern. Dies passiere nur bei Kälte, niedriger Batterieladung oder abgenutzten Batterien. Ziel sei, dass die Geräte stabil laufen.
Beschwerde gegen Apple auch in Frankreich
Wegen der verlangsamten iPhones liegen in den USA inzwischen mindestens acht Klagen gegen Apple vor. Die Kläger argumentieren, dass ein Batteriewechsel viel günstiger sei als der Kauf eines neuen Geräts. Apple habe jedoch die Kunden nicht auf diesen Weg hingewiesen, ihr iPhone schneller zu machen. Auch in Frankreich wurde Beschwerde gegen Apple eingereicht. Dort ist die absichtliche Verkürzung der Lebenszeit eines Produkts strafbar.
ww/fw (afp, dpa)