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Im Syrien-Drama wie gelähmt

26. März 2014

Von den arabischen Staaten ist keine Initiative zur Beendigung des Krieges in Syrien mehr zu erwarten. Der Gipfel der Arabischen Liga dokumentiert eine tiefe Spaltung. Lange Gesichter bei der syrischen Opposition.

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Kämpfer mit Maschinengewehren in Syrien (foto: afp/gettyimages)
Bild: Tamer Al-Halabi/AFP/Getty Images

In ihrer Schlusserklärung appellieren die Staatschefs noch einmal an das Regime von Präsident Baschar al-Assad, das Blutvergießen zu beenden. Von "Massakern" und "Massentötungen" ist die Rede. Gleichzeitig betonen sie bei ihrem Gipfel in Kuwait-Stadt aber, die arabischen Staaten könnten diesen Konflikt nicht alleine lösen. Die geladenen Vertreter der syrischen Opposition reisten unverrichteter Dinge wieder ab.

"Wir hatten geringe Erwartungen - und haben damit Recht behalten", sagte Fais Sara aus der Delegation der Syrischen Nationalen Allianz, die als Beobachter zu dem Gipfel eingeladen worden war. Die Gipfelteilnehmer beschlossen, der syrischen Opposition die Teilnahme an ihren Ministertreffen zu gestatten. Der Sitz Syriens bei der Liga, den man dem Assad-Regime 2011 entzogen hatte, bleibt jedoch weiterhin vakant.

Streit um Muslimbrüder am Nil

Das zweitägige Treffen wurde insbesondere von Spannungen zwischen den Golfstaaten überschattet. Für hitzige Wortgefechte hinter den Kulissen sorgte die Position Katars. Der junge Emir von Katar, Scheich Tamim al-Thani, hatte am Dienstag betont, seine Regierung werde ihre Unterstützung für die Bewegung der islamistischen Muslimbruderschaft in Ägypten nicht einstellen. Dies hatten Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate gefordert und jüngst ihre Botschafter zurückbeordert.

"Solidarität für eine bessere Zukunft" lautete das Motto dieses arabischen Gipfeltreffens. Doch nach Einschätzung von Diplomaten ist von Solidarität unter den Arabern derzeit noch weniger zu spüren als zu Beginn des "Arabischen Frühlings" vor mehr als drei Jahren. Die kuwaitischen Gastgeber verkündeten zum Abschluss lediglich, die Führer der Liga wollten daran arbeiten, ihre Differenzen beizulegen.

Syrien als Kaderschmiede für Terroristen

Islamistische Rebellengruppen versuchen im Norden der syrischen Provinz Latakia an der Grenze zur Türkei weitere Dörfer zurückzuerobern. Die Truppen Assads hatten zuletzt unterstützt durch massive Luftangriffe und Milizionäre der libanesischen Hisbollah ihre Positionen ausbauen können.

Das Terrornetzwerk Al-Kaida könnte nach Einschätzung amerikanischer Geheimdienstexperten in Syrien Terroristen für Anschläge anwerben. Potenzielle Rekruten seien rund 1200 Muslime aus den USA und Europa, die zum Kämpfen in das Bürgerkriegsland gekommen seien, berichtet die "New York Times". Diese könnten dann nach Rückkehr in ihre Heimatländer Anschläge verüben. Mehrere Dutzend erfahrene Kämpfer und Strategen von Al-Kaida hätten in den vergangenen Monaten Pakistan in Richtung Syrien verlassen, um dort zu agitieren, schreibt das Blatt weiter.

SC/rb (rtre, dpa, afp, NYT)