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Biennale: Goldener Löwe für die Schweiz

26. Mai 2018

Mit "Svizzera 240: House Tour" setzt sich der Schweizer Pavillon mit dem zeitgenössischen Wohnungsbau auseinander. Der Brite Kenneth Frampton durfte sich außerdem über den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk freuen.

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16. Internationale Architektur-Biennale Venedig
Bild: picture-alliance/KEYSTONE/P. Klaunzer

Der Schweizer Beitrag der Architekturbiennale in Venedig zeigt keine Wohnung als Einheit, sondern leere Räume und nackte Wände. Er thematisiert damit den zeitgenössischen Wohnungsbau, etwa mit seinen Standards wie 240 Zentimeter hohe Decken, die als Optimalhöhe für Wohnungen gelten. 

Die Struktur der Installation "Svizzera 240: House Tour" orientiere sich "stärker an den Gesetzmäßigkeiten des Bildes einer Wohnung als an denjenigen einer tatsächlichen Wohnung", schreibt die Schweizer Kulturstiftung "Pro Helvetia", die den Schweizer Beitrag präsentiert. Die Besucher durchlaufen eine "Abfolge von Szenen in unterschiedlichen Maßstäben, die sich zu einer labyrinthartigen Sequenz perspektivischer Innenräume zusammenfügt".

Die preisgekrönten Architektinnen und Architekten des Schweizer Beitrags sind Alessandro Bosshard, Li Tavor, Matthew van der Ploeg und Ani Vihervaara.

Der Siegerbeitrag "Svizzera 240: House Tour" bei der 16. Internationale Architektur-Biennale Venedig.
Der Siegerbeitrag "Svizzera 240: House Tour"Bild: picture-alliance/NurPhoto/G. Cosua

Hohe Auszeichnung auch für Kenneth Frampton

Den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk erhielt der britische Architekt und Architekturhistoriker Kenneth Frampton. Sein Standardwerk "Die Architektur der Moderne - Eine kritische Baugeschichte" kenne heute jeder Architekturstudent, erklärte Paolo Baratta, Biennale-Präsident, bereits im April. Frampton prägte den Begriff des Critical Regionalism, einer der Natur und Gesellschaft verpflichteten Bauweise. 

Der deutsche Beitrag der "16. Mostra Internazionale di Architettura" befasst sich mit der Geschichte der deutschen Teilung und dem Prozess ihrer Überwindung 28 Jahre nach dem Mauerfall. Kuratoren sind die frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, sowie das Berliner Büro Graft mit den Architekten Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit.

16. Internationale Architektur-Biennale Venedig
Das deutsche Kuratorenteam vor "Unbuilding Walls"Bild: picture-alliance/dpa/AP/A. Calanni

"Unbuilding Walls" nimmt die städtebauliche Entwicklung auf dem früheren Todesstreifen in den Blick und lässt in Video-Installationen Menschen zu Wort kommen, die in verschiedenen Regionen auf der Welt mit Mauern leben müssen.

Die Architekturbiennale in Venedig ist seit Samstag für Besucher geöffnet und läuft noch bis zum 25. November. Das Motto lautet "Freespace". Die Ausstellung beleuchtet verschiedene Aspekte von Raum, etwa den Freiraum oder den öffentlichen Raum. 

bb/hin (dpa, www.biennals.ch, www.labiennale.org)