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Die Schlacht um Kussair

20. Mai 2013

Nach massivem Beschuss durch das Assad-Regime wird in der syrischen Rebellenhochburg Kussair jetzt erbittert um jede Straße und jedes Haus gekämpft. Auf der Seite Assads kämpfen auch libanesische Hisbollah-Milizionäre.

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Einwohner räumen nach den Luftangriffen in Kussair Trümmer weg (foto: AP nach Qusair Lens)
Bild: picture alliance/AP Photo

Die Stadt Kussair ist seit einem Jahr in der Hand der Opposition und zudem strategisch wichtig: zum Beispiel als Umschlagplatz für eingeschmuggelte Waffen und anderen Nachschub, aber auch als Korridor zum Mittelmeer: Der syrische Präsident Baschar al-Assad versucht unter Einsatz aller Kräfte, das Territorium nördlich der Hauptstadt Damaskus zu sichern und dazu soll die Rebellenhochburg nahe der Grenze zum Libanon fallen.

"Bruderhilfe" durch Hisbollah

Die umliegenden Ortschaften waren schon in den vergangenen Wochen von der Armee zurückerobert worden. Nun begann nach verheerendem Beschuss durch Kampfjets und Artillerie die Bodenoffensive, unterstützt durch Panzer. Die Opposition berichtete von hohen Verlusten auf beiden Seiten und insgesamt schätzungsweise 110 Toten. Seit Sonntag sollen dabei unter anderem auch mindestens 28 Elitekämpfer der libanesischen Hisbollah gefallen sein.

Mehr als 70 Milizionäre der Hisbollah seien verletzt, glaubt man der syrischen Beobachtergruppe im Londoner Exil. Die erfahrenen schiitischen Söldner könnten die an vielen Fronten kämpfenden Regierungseinheiten entlasten.

Syrien: Armee-Offensive mit vielen Toten

Nach erbitterten Gefechten soll die Armee das Stadtzentrum eingenommen haben. Die Rebellen seien zum Rückzug gezwungen worden, auch die Al Kaida-nahen Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front, hieß es aus oppositionellen Kreisen. Die Luftangriffe hätten katastrophale Folgen gehabt.

Die wichtige Oppositionsgruppe Nationale Koalition äußerte Befürchtungen über einen drohenden "Genozid" oder ein "Massaker" an den Zivilisten in der Stadt. Vertreter des Widerstands meinten, bei einem Fall von Kussair sei auch die benachbarte Rebellen-Hochburg Homs nicht mehr zu halten.

Hilflose Diplomatie - Assad geht nicht

Die Arabische Liga berief für Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung ein. In Madrid kamen am Montag Vertreter verschiedener syrischer Oppositionsgruppen zusammen, um über Möglichkeiten der Annäherung der einzelnen Gruppen zu sprechen, wie das spanische Außenministerium mitteilte.

Staatschef Assad hatte einen Rücktritt noch einmal grundsätzlich ausgeschlossen. "Rücktritt wäre Flucht", sagte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit argentinischen Medien. Skeptisch zeigte er sich zu Plänen der USA und Russlands für eine internationale Konferenz zur Lösung des Konflikts.

SC/qu (afpe, APE, rtre)