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Atomkontrolleure loben den Iran

23. Mai 2014

Teheran zeigt sich kooperativ: Der Iran hat wesentliche Teile seines Atomprogramms vereinbarungsgemäß weiter begrenzt. Das bestätigte die Internationale Atomenergiebehörde. Deren Experten verlangen aber Nachbesserungen.

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Inspektion in der iranischen Atomanlage Natanz (Foto: Imago)
Bild: Imago

Der Iran hält sich nach Angaben der UN-Atomenergiebehörde IAEA an das internationale Abkommen über sein umstrittenes Atomprogramm. Die Regierung in Teheran habe seit Januar ihre Vorräte an hoch angereichertem Uran um mehr als 80 Prozent abgebaut, teilte die IAEA in Wien mit. Zudem arbeite die Islamische Republik erstmals bei Ermittlungen über ihre mutmaßliche Kernwaffenforschung mit.

Die iranischen Bestände an hoch angereichertem Uran sind von besonderer Bedeutung, weil damit vergleichsweise leicht Atombomben gebaut werden können. Die Regierung in Teheran bestreitet entsprechende Pläne, verweigerte aber bisher die Zusammenarbeit mit internationalen Behörden.

Aus dem jüngsten Bericht der Behörde geht zudem hervor, dass nicht weiter am umstrittenen Schwerwasserreaktor Arak gearbeitet worden sei. Dennoch seien noch viele Fragen speziell zu einer etwaigen militärischen Forschung in der Vergangenheit zu klären. Die IAEA besteht auf einer genauen Begehung des Militärkomplexes Parchin, wo es Forschungen an atomaren Sprengköpfen gegeben haben soll. In dem Komplex werde weiter gebaut.

Auskunft zu Sprengzündern

Laut Bericht äußerte sich der Iran erstmals inhaltlich zu internationalen Bedenken über die mögliche militärische Dimension seines Atomprogramms. Demnach informierte Teheran die UN-Organisation über Sprengzünder, die zum Bau von Kernwaffen verwendet werden können. Vertreter der Islamischen Republik hätten bei Treffen Ende April und Anfang dieser Woche in Teheran "Informationen und Erklärungen" geliefert, darunter solche zu speziellen Zündern, die laut Teheran für zivile Zwecke getestet worden seien. Dies sei das erste Mal überhaupt, dass der Iran einen "technischen Austausch" mit der IAEA zu den Bedenken über den möglichen militärischen Aspekt des Atomprogramms geführt habe.

Der Westen und Israel verdächtigen den Iran seit langem, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und verweist auf das Recht zur zivilen Nutzung der Kernenergie. Parallel zu den sogenannten 5+1-Gesprächen Irans mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland verhandelt auch die UN-Atomenergiebehörde mit Teheran über das umstrittene Atomprogramm.

Fünf-Maßnahmen-Paket

Bei den Gesprächen soll eine endgültige Lösung zur Beilegung des jahrelangen Streits erreicht werden. Die Verhandlungen bauen auf einem Ende November geschlossenen Interimsabkommen auf, das zunächst bis 20. Juli läuft. Der Iran verpflichtete sich darin, im Gegenzug für die Lockerung einiger Sanktionen Teile der Forschung und Entwicklung seines Nuklearprogramms auf Eis zu legen.

Zur Klärung noch offener Fragen vereinbarten die IAEA und der Iran erst in dieser Woche ein fünf Maßnahmen umfassendes Paket. Die IAEA will von Teheran unter anderem wissen, wozu angebliche Experimente zur Zündung hoch explosiver Materialien und entsprechende Forschungen dienten. Zudem sollen offene Fragen zum Schwerwasserreaktor in Arak geklärt werden, der Plutonium für Atomwaffen produzieren könnte.

kle/cw (rtr, afp, dpa)