Atommülltransport erreicht Neckarwestheim
28. Juni 2017Das Spezialschiff mit drei Castor-Behältern hatte am Mittwochmorgen am stillgelegten Atomkraftwerk
Obrigheim abgelegt. Nach mehreren unfreiwilligen Stopps kam das Schiff dann am Abend am Zwischenlager in Neckarwestheim an. Zunächst blieb unklar, wann die Container mit ausgedienten Brennelementen zu ihrem Lager gebracht werden.
Auf der rund 50 Kilometer langen Strecke hatten Atomkraftgegner wiederholt gegen den ersten Transport von Atommüll auf einem Fluss in Deutschland protestiert. Nach Angaben der Polizei seilten sich vier Aktivisten der Umweltschutzorganisation "Robin Wood" im baden-württembergischen Bad Wimpfen von einer Brücke ab. In einer Mitteilung der Gruppe hieß es, der Transport auf dem Neckar sei "unnötig und gefährlich". Zudem sei der hoch radioaktive Atommüll am Zielort "noch schlechter untergebracht als in einem neuen Zwischenlager in Obrigheim".
Umweltministerium spricht von "einwandfreiem" Ablauf
In Heilbronn kam es zu einem kleineren Protest gegen den Transport. Demonstranten warfen bei einer Kundgebung insbesondere dem baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) Versagen vor. "Eine Atomaufsicht, die diesen Namen verdient, gibt es nicht", sagte ein Redner.
Das Umweltministerium in Stuttgart teilte unterdessen mit, die Strahlenmessungen an der Strecke des Atommüll-Transports deuteten auf einen "einwandfreien" Ablauf hin. "Gleiches gilt für das Schiff selbst", hieß es per Twitter.
Der Energieversorger EnBW plant in den nächsten Wochen vier weitere Fahrten.
se/hk/stu (dpa, afp)