Neuer Streit im ostchinesischen Meer
8. Dezember 2013Zuerst hatte China im November seine Luftverteidigungszone über dem Meer erweitert, jetzt zieht Seoul nach. Das Gebiet umfasse künftig auch Teile einer kürzlich von China eingerichteten ähnlichen Luftverteidigungszone, teilte das südkoreanische Verteidigungsministerium mit. Ab Sonntag soll die neue südkoreanische Luftverteidigungszone gelten.
Neuer Streit um Unterwasserfelsen
Südkorea will die chinesische Zone nicht anerkennen, denn die überlappt den eigenen Luftüberwachungsgürtel. Vor allem aber bezieht sie eine unter Wasser liegende Felsformation ein, die faktisch von Südkorea kontrolliert wird.
Das von den Koreanern "Ieodo" genannte Riff liegt jetzt in ihrer eigenen Überwachungszone. Auf die Unterwasserfelsen erheben sowohl Südkorea als auch China Ansprüche.
Wem gehören die Inseln?
In der Region des südchinesischen Meeres herrschen bereits seit Monaten Spannungen. Der Streit war sich ursprünglich zwischen China und Japan entstanden, weil beide Staaten Besitzansprüche auf eine Inselgruppe erheben.
Die in Japan "Senkaku "und in China "Diaoyu" genannten Inseln werden derzeit von Tokio kontrolliert. Sie liegen in fischreichen Gewässern, in der Umgebung werden größere Öl- und Gasvorkommen vermutet.
Kampfflugzeuge als Drohung
Im November hatte China seine Luftverteidigungszone bis über die Inselgruppe ausgeweitet. China fordert, dass sich ausländische Flugzeuge vor dem Flug durch die Zone anmelden und eine Funkverbindung zur chinesischen Luftüberwachung aufnehmen.
Die USA entsandten daraufhin demonstrativ mehrere Kampfflugzeuge in die Zone, ohne dies vorher in Peking anzumelden. Auch Japan, Südkorea und Taiwan schickten unangekündigt Flugzeuge in das Gebiet.
Sorge vor Eskalation
Diplomatische Verhandlungen mit China führten bislang zu keinem Ergebnis. Angesichts der aufgeheizten Stimmung besteht international die Sorge, dass es in der Region nicht nur verbal, sondern auch militärisch zur Konfrontation kommen könnte.
cw/sti (dpa, reuters, afp)