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Audi und Chrysler in China am Pranger

6. August 2014

Deutsche Auto-Hersteller profitieren vom Boom in China. Doch das lukrative Geschäft gerät unter Druck. Die chinesischen Behörden haben Kartellstrafen gegen Audi angekündigt, zudem gegen Chrysler. Weitere könnten folgen.

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Bildergalerie 11. internationale Automobilmesse in Guangzhou, China Audi
Bild: Reuters

Die für die Überwachung der Preisgestaltung zuständige Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) bestätigte am Mittwoch zudem, auch gegen die Daimler-Pkw-Sparte Mercedes Benz zu ermitteln. Ein Sprecher der NDRC erklärte, Untersuchungen hätten ergeben, dass die Volkswagen-Tochter Audi und die Fiat-Tochter Chrysler versucht hätten, ihre marktbeherrschende Stellung auszunutzen. Er kündigte auch Schritte gegen rund zehn japanische Auto-Ersatzteilhersteller an, die ebenfalls gegen das Kartellrecht verstoßen hätten. Die Namen dieser Firmen nannte er jedoch nicht.

Seit Wochen machen Behörden vor allem Druck auf ausländische Oberklasse-Hersteller. Chinas Markt für Oberklasse-Autos wird von den deutschen Herstellern Audi, BMW und Daimler dominiert. Am Montag hatten NDRC-Ermittler eine Daimler-Filiale in Schanghai durchsucht. Die Fahnder hätten Beweise sichergestellt, sagte der Sprecher, ohne Details zu nennen. Zuvor habe es bereits Durchsuchungen bei Daimler-Händlern in fünf Städten gegeben.

Auch andere Branchen werden überwacht

China geht auf Grundlage eines Gesetzes von 2008 schärfer gegen die internationalen Autoproduzenten vor. Ihnen wird vorgeworfen, ihre marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen und die Kunden mit hohen Wartungs- und Reparaturpreisen über den Tisch zu ziehen.

In den vergangenen Jahren wurden bereits Preissenkungen von Medikamenten, Milchpulver oder Schmuck erzwungen. Kartelluntersuchungen in der Nahrungsmittelindustrie zogen hohe Geldstrafen nach sich. China ist für die deutsche Autoindustrie der wichtigste Wachstumsmarkt weltweit.

Wen/SC (rtr, dpa)