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Auftaktsieg für die DFB-Elf

19. Juni 2017

Es ist die bisher torreichste Partie bei diesem ConfedCup: Deutschland gewinnt sein erstes Spiel gegen Australien, lässt aber viele Chancen ungenutzt und wirkt defensiv unsicher. Erneut muss der Videobeweis aushelfen.

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Fußball Confederations Cup Deutschland - Australien
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

Nicht mal zur Hälfte gefüllt war das Fischt-Stadion in Sotchi. Selbst wenn der Weltmeister spielt, reißt das offensichtlich nur wenige russische Fans vom eigenen Sessel. Gerade mal 23.000 Zuschauer sahen die Partie Australien gegen Deutschland live in der Arena, in der bei den Olympischen Winterspielen 2014 die Eröffnungs- und Schlusszeremonie stattfand. Immerhin gab es fünf Tore zu sehen, die meisten in den bisherigen vier Partien. Mit 3:2 (2:1) setzte sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw gegen die Socceroos durch. "Das sind Spiele, wo einem als Trainer, der draußen steht, auch mal das Herz stehen bleibt", so Löw, der nach dem Abpfiff erleichtert die Arme hoch riss.

Das verjüngte und umstrukturierte deutsche Team ließ von Anfang an Ball und Gegner laufen. Über die Außenbahnen versuchten sie, das Spiel breit zu machen und erspielten sich allein in der ersten Halbzeit rund ein Dutzend Torchancen. Zwei davon nutzen sie dann auch. Nur fünf Minuten nach Spielanpfiff zappelte erstmals der Ball im Tor der Australier: Julian Brandt dribbelte sich bis zur rechten Strafraumkante durch und legte dann flach zurück auf Lars Stindl. Der Mönchengladbacher schloss direkt aus zehn Metern ab - die Führung (5. Minute).

Der Ausgleich aus dem Nichts

Die Löw-Elf spielte weiterhin unaufgeregt, aber souverän nach vorne, während der Gegner meistens nur reagierte und nicht selbst agierte. So kamen sowohl Stürmer Sandro Wagner, also auch Brandt, Stindl und Leon Goretzka zu sehr guten Möglichkeiten. Aber entweder parierte Australiens Torwart Maty Ryan gut oder der Ball ging knapp am Tor vorbei. Aus dem Nichts kam dann der Ausgleich. Nach einem Fehlpass von Kapitän Julian Draxler schalteten die Socerroos schnell um. Bei seinem ersten Schuss benutzte Tommy Rogic Shkordan Mustafi als Bande, sein zweiter Schuss aus 16 Metern wäre bei einem guten Tag von Leverkusens Schlussmann Bernd Leno zu halten gewesen (41.).

Fußball Confederations Cup Deutschland - Australien
Eine der vielen Chancen, die nicht genutzt wurden: Hier versucht sich Sandro Wagner (weißes Trikot).Bild: picture-alliance/dpa/M. Becker

Deutschland ging aber trotzdem mit einer Führung in die Halbzeit, weil kurz darauf Massimo Luongo den besten DFB-Spieler, Goretzka, im Strafraum von den Beinen holte. Ein unstrittiger Elfmeter. Deutschlands Ersatzkapitän Draxler verwandelte souverän vom Punkt zum 2:1 (44.). "Wir hätten mehr aus den vielen Chancen in der ersten Halbzeit machen müssen. In der zweiten waren wir gar nicht mehr so überlegen", meinte Draxler nach der Partie. Zunächst wirkte es jedoch anders: Nach Wiederanpfiff spielte Joshua Kimmich einen zentimetergenauen Ball in den Lauf von Goretzka, der vom rechten Fünfmetereck den Ball im gegnerischen Tor zum 3:1 unterbrachte (48.).

Videobeweis beim zweiten Tor der Australier

Die erste Gelbe Karte des Spiels führte schließlich zum Anschlusstor der Australier. Goretzka foulte Torschütze Rogic kurz vor der Strafraumgrenze. Nach einem Freistoß wurde Rogics Schuss abgefälscht und dann über Tomi Jurics Brust in Lenos Richtung gelenkt. Der Schlussmann ließ den Ball abprallen, obwohl er zu halten war. Juric nutzte die Chance und staubte zum 2:3 ab (55.). Aber Schiedsrichter Mark Geiger aus den USA forderte zunächst den Videobeweis an, um zu klären, ob bei Juric' ersten Ballberührung der Arm im Spiel war. War er aber auch nach Ansicht der Zeitlupe nicht, deshalb gab Geiger folgerichtig das Tor (58.).

In den letzten 20 Minuten traute sich Australien auch mal öfter in den deutschen Strafraum, während die Löw-Abwehr zu zögerlich war. So zog Joker James Troisi einfach aus 20 Metern ab. Leno flog und parierte diesmal sicher (73.). Eine Viertelstunde vor Abpfiff hätte Deutschland noch erhöhen können. Aber der eingewechselte Timo Werner, mit 21 Treffern Deutschlands bester Stürmer, drückte den Ball an den linken Pfosten (75.). Fünf Minuten später musste der Leverkusener Keeper erneut gegen Juric klären. "Wir haben zum Schluss den Faden verloren", gab Draxler zu. "Gegen Chile müssen wir wirklich besser spielen." Nur anderthalb Stunden nach dem Abpfiff fliegt die deutsche Mannschaft schon nach Kasan. Am Donnerstag wartet dann der Südamerika-Meister auf den Weltmeister (ab 19.45 Uhr im DW-Liveticker).

Mehr Infos zum Spiel? Hier können Sie den Spielverlauf in unserem Liveticker noch mal nachlesen: