Augsburg düpiert Hoffenheim
13. Dezember 2019Zahlenspiele, Daten, Auswertungen - die sind beliebt bei der TSG Hoffenheim. Doch Zahlen geben manchmal ein verzerrtes Bild der Realität wieder. Nur sechs Torschüsse weist die Statistik für den FC Augsburg aus, an diesem Abend in Hoffenheim. Die Gastgeber kommen auf 19 Versuche. Doch auf der Anzeigetafel leuchtet die nüchterne Wahrheit: Augsburg gewinnt das Auswärtsspiel mit 4:2 (1:1) und klettert in der Tabelle vorübergehend auf Platz zehn. "Ein Sieg der Effizienz", stellt Augsburgs Trainer Martin Schmidt nach der Partie am DAZN-Mikro fest, "in der ersten Hälfte war Hoffenheim sehr stark, unsere Spieler verunsichert. Das haben wir in der Pause besprochen."
FCA zeigt perfekten Konterfußball
Die Gastgeber wollten unbedingt gewinnen und investierten von Beginn an viel. Der Ballbesitzanteil der Hoffenheimer lag über die gesamte Partie jenseits der 70 Prozent, die Passquote bei guten 88 Prozent. "Bis zum Sechzehner spielen wir das gut. Aber dann fehlt der entscheidende Pass", beschreibt Oliver Baumann das Phänomen. Augsburg dagegen setzte ganz auf seine Stärken, agierte passiv, um dann blitzschnell umzuschalten. Die Konter wurden perfekt ausgespielt. So entstand das 1:0 durch Philipp Max (11. Minute), das 3:1 durch Fredrik Jensen (56.) und das 4:2 durch Iago (85.). Zwischenzeitlich hatte Max noch einen Foulelfmeter verwandelt (51.). "Wir haben viel gearbeitet und uns als Team gefunden in den letzten Wochen", erklärte Augsburgs Doppeltorschütze Max die Situation. Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen hat der FCA sich ins Mittelfeld der Tabelle gearbeitet. "Ein geiles Spiel", freute sich auch FCA-Angreifer Florian Niederlechner, "Hoffenheim war in der ersten Hälfte klar besser. Trotzdem haben wir uns durchgesetzt."
Ärger bei den TSG-Fans
Die Zahlenspiele bei der TSG verheißen im Moment nichts Gutes. Drei Niederlagen aus vier Spielen sind zu wenig für den Klub, der damit den Anschluss an die Spitzengruppe verliert. "Wir wollen euch kämpfen sehen!" - schallte es dementsprechend von den Rängen der Arena in Sinsheim. Das gehört allerdings eher nicht zu den Qualitäten des Teams. Dagegen häuften die TSGler sage und schreibe 656 Pässe über die Spielzeit an, Augsburg kam gerade mal auf ein Drittel dieses Wertes. Doch der Abend hat deutlich gezeigt: Qualität schlägt Quantität.