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"Dass wir noch leben, ist ein Wunder"

8. April 2019

Sinti und Roma sind die größte Minderheit Europas. Im Nationalsozialismus wurden Hunderttausende ermordet. Mano Höllenreiner überlebte als Kind. Er warnt vor dem Vergessen. Andrea Grunau hat ihn besucht.

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Auschwitz-Überlebender Hermann Mano Höllenreiner
Bild: DW/A. Grunau

Mano Höllenreiner hat einen aufrechten Gang. Der 85-Jährige begrüßt Besucher schon im Vorgarten seines Hauses im bayerischen Mettenheim, knapp 80 Kilometer östlich von München. Im Treppenhaus hängen Fotos, auf denen er den Bundespräsidenten Christian Wulff und Joachim Gauck seine tätowierte Auschwitz-Nummer zeigt: Z 3526. Z steht für "Zigeuner" - unter diesem Begriff wurden die Angehörigen der größten europäischen Minderheit vom nationalsozialistischen Deutschland verfolgt. "Die Nummer wollen alle sehen", sagt er und schiebt gleich den Ärmel hoch. Er hat stark abgenommen, berichtet er, und die Füße zittern. "Das sind die Nerven", habe ihm sein Arzt gesagt, "kein Wunder bei dem, was Sie mitgemacht haben".

Überlender des Holocaust - Hermann Höllenreiner zeigt Joachim Gauck
Gezeichnet fürs Leben: Mano Höllenreiner zeigt Bundespräsident Joachim Gauck 2012 seine Auschwitz-HäftlingsnummerBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurde das "Zigeunerlager" in Auschwitz-Birkenau aufgelöst. Männer, Frauen und Kinder wurden in den Gaskammern erstickt, ihre Leichen verbrannt. Historiker aus dem Museum Auschwitz fanden heraus, dass in dieser Nacht wohl mindestens 4000 Menschen starben und nicht 2900, wie lange vermutet. Mano Höllenreiner kam mit seinen Eltern und seiner Schwester Josefine, genannt Lilly, kurz vorher weg - ins Konzentrationslager Ravensbrück. Viele Verwandte verlor er in Auschwitz: Cousinen und ihre Kinder, Tanten und "meine arme Großmutter, die ich so geliebt habe - auch vergast". 36 Tote zählte Familie Höllenreiner durch die nationalsozialistische Verfolgung. Seine Mutter hatte auch jüdische Vorfahren. "Ich bin ein richtiger Mischling", sagt er. Aus der Familie der Mutter starben sogar mehr als hundert Menschen. Nach Auschwitz fährt Mano Höllenreiner mittlerweile nicht mehr, es ist ihm zu belastend.

Auschwitz-Überlebender Hermann Mano Höllenreiner (Mitte li.).
Mano Höllenreiner am Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau im August 2012Bild: Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Tote aufgestapelt - "so hoch wie meine Wohnung"

Wenn die Erinnerungen kommen, hört er wieder die Schreie aus dem Konzentrationslager. Die Toten aus Auschwitz werden für ihn sichtbar - mitten im Wohnzimmer mit den antiken bayerischen Möbeln. "Wenn die Kinder gestorben sind, haben die Mütter geschrien. Dann haben sie sie genommen und einfach auf einen Haufen geworfen", erinnert er sich an das brutale Regime der KZ-Aufseher. Sein Cousin Hugo und er, selbst noch Grundschulkinder, haben Tote weggetragen, darunter ein ganz kleines Kind: "Ich habe den Kopf gesehen", der Schrecken ist ihm noch heute anzusehen: "So ein kleiner Kopf!" Die Leichen wurden aufgestapelt. "Die Toten waren so hoch wie meine Wohnung", sagt er und weist mit gequältem Blick an die Zimmerdecke, als würde er sie dort sehen.

Auschwitz-Birkenau
Dicht an dicht standen in Auschwitz-Birkenau die Baracken. Höllenreiners Familie lebte im sogenannten "Zigeunerlager"Bild: Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau

Einerseits würde er gerne alles vergessen, "aber es kommt immer wieder", sagt Höllenreiner. Seine Frau berichtet von Alptraum-Nächten, in denen er fast unmenschliche Schreie ausgestoßen habe. Ihr Mann schaut sie dankbar an: "Sie hat viel mitgemacht mit mir." Mano Höllenreiner setzt sich aktiv gegen das Vergessen ein. Viele Vorträge hat er gehalten, oft vor Schulklassen, damit "die jungen Deutschen wissen, was wir im KZ mitgemacht haben und dass es ein Verbrechersystem war". Manche Schüler hätten geweint, manche geklatscht, ein Mädchen habe ihn schluchzend umarmt. "Es gibt gute Deutsche", hält er fest. Für seine Aufklärungsarbeit erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Sein Lehrer: "Ein richtiger kleiner Nazi"

Aus seiner eigenen Schulklasse in München ist Mano, geboren 1933, oft weggelaufen und hat sich in der Kirche hinter dem Altar versteckt. Der Lehrer habe ihn schikaniert, dabei habe er gar nicht ausgesehen wie ein Sinto, sagt er: "Der war ein richtiger kleiner Nazi." Vater Johann Höllenreiner hatte ein Fuhrunternehmen mit Pferden, ebenso seine Brüder. Sie wurden als "Zigeuner" beschimpft. Der Zweite Weltkrieg begann, der Vater diente in der Wehrmacht, die Familie zog aufs Land. Mano spielte mit Bauernkindern: "Ich wusste gar nicht, dass ich Zigeuner bin", erinnert er sich. Seine Großmutter aber wurde von einem Bauern geschlagen, als sie mit einer Kiepe auf dem Rücken umherzog, um Kurzwaren wie Knöpfe, Garn und Spitzen zu verkaufen. Vater und Onkel wurden aus "rassepolitischen Gründen" als Soldaten entlassen. Ein Gutachten der Rassenhygienischen Forschungsstelle, welche die Minderheit systematisch erfasste, registrierte die Familie Ende 1941 als "Zigeunermischlinge". Zurück in München mussten der Vater und seine Brüder Zwangsarbeit leisten und unter Polizeiaufsicht die Straßen pflastern.

Mano Vater Johann Baptist Höllenreiner in Wehrmachtsuniform, 1941
Manos Vater war Soldat, bis er als "Zigeunermischling" entlassen wurdeBild: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Im März 1943 klopfte die Polizei frühmorgens an die Tür. Die Familie musste sofort los, konnte fast nichts mitnehmen. Manos kleiner Hund blieb zurück. Bei der Polizei eingesperrt trafen sie Verwandte und andere Sinti. "Wir waren ja Deutsche!", Mano Höllenreiner ist heute noch fassungslos über die grundlose Verfolgung: "Mein Groß- und Urgroßvater, die waren alle schon beim Militär. Wir sind deutsche Sinti!" Seit Jahrhunderten hatte Familie Höllenreiner in Bayern gelebt.

Die Mutter rettet Mano

Im nationalsozialistischen Deutschland zählte das nicht. Alle wurden am Münchner Südbahnhof in Viehwaggons gesperrt, ohne Verpflegung, ohne Toilette - ein Alptraum auch für das Schamgefühl der Frauen, erinnert sich Mano Höllenreiner. Von seinem Vater hörte er, man habe ihnen einen Bauernhof in Polen versprochen. Dem Neunjährigen kam die mehrtägige Fahrt endlos vor. Ab und zu wurde der Waggon mit einem Wasserschlauch ausgespritzt. Die ersten Menschen starben.

Bei der Ankunft in Auschwitz-Birkenau war ihm klar, dass der Bauernhof eine Lüge war. Jedem wurde eine Nummer eintätowiert, die Haare geschoren. Die Familien zwängte man im "Zigeunerlager" in Baracken mit Stockbetten, drei Lagen übereinander. Manos Familie lag ganz oben. Später turnte er dort herum, erzählt er: Er stürzte aufs Gesicht, brach sich die Nase und blieb besinnungslos liegen. Else Höllenreiner ergänzt, was ihre Schwiegermutter berichtet hat: Sie brachte Mano nicht zum Lagerarzt, weil sie Angst hatte, ihn nie wiederzusehen. Tagelang trug sie ihn frühmorgens zum Zählappell und hielt ihn aufrecht fest. So rettete sie ihn. Morgens um vier Uhr war Antreten für alle Häftlinge, im Winter im tiefen Schnee. "Alte Frauen erfroren, fielen um und waren tot", erinnert sich Mano Höllenreiner: "Dass wir noch leben, ist ein Wunder."

Polen Auschwitz-Gedenkreise
Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau: In Baracken mit dreistöckigen Etagenbetten wurden die Häftlinge untergebrachtBild: DW/A. Grunau

"Wir haben gedacht, wir werden vergast"

Manos Mutter warnte ihre Kinder, das Typhus-verseuchte Wasser in Auschwitz zu trinken. Sie hatten Durst, tranken trotzdem. Zu essen gab es ein kleines Stück Brot und verfaulte Steckrüben. Einmal kam Mano nach einem Arbeitseinsatz an einem SS-Haus vorbei, wo ein Hund seinen Napf hatte. Er pirschte sich heran, schlang das Fressen herunter, der Hund knurrte nur. Ein SS-Mann verjagte ihn. Auch dem SS-Arzt Josef Mengele begegnete er. Mano musste Gläser mit Präparaten tragen: Organe von Kindern, die Mengele im "Zigeunerlager" ermordet hatte. Mengeles Grausamkeit war berüchtigt: "Der hat kleine Zwillinge vom dritten Stock springen lassen, dann hat er sie wieder zusammengeflickt." Manos Cousin Hugo und dessen Bruder wurden von Mengele operiert und erlitten schwere Unterleibsverletzungen.

Joseph Mengele
SS-Arzt Josef Mengele führte in Auschwitz grausame Experimente durch. Er wurde nie als NS-Kriegsverbrecher gefasstBild: Imago/United Archives International

Im "Zigeunerlager" kannten alle die nahen Krematorien, das Feuer aus den Schornsteinen, den Geruch nach verbranntem Fleisch. 1944, als das Lager aufgelöst werden sollte, gehörte Familie Höllenreiner zu denen, die in andere Lager verlegt werden sollten. Als sie im Zug saßen, rollte er rückwärts - Richtung Krematorien. Alle schrien laut. "Wir dachten, wir werden vergast", erklärt Mano Höllenreiner. Dann erst fuhr der Zug in die richtige Richtung. Der Überlebende atmet tief, klingt aufgeregt: "Die Mutter und der Vater, die haben ja alle geschrien. Das darf nimmer kommen, sowas!" Immer wieder unterbricht er sich: "Man kann gar nicht sagen, wie es wirklich war in Auschwitz, im KZ. Es war viel schlimmer, als ich Ihnen das erzähle."

Zwangssterilisierungen, Ratten, Pudding

Im KZ Ravensbrück wurden Männer und Frauen getrennt. Manos Mutter und Schwester Lilly kamen ins Frauenlager. Er fürchtete, dass sie ermordet wurden. Sein Vater, Onkel und Cousins wurden zwangssterilisiert, alle mit einem Messer, sagt er. Er selbst versteckte sich mit einem polnischen Jungen tagelang unter den dreistöckigen Betten. Fette Ratten gab es dort, erinnert er sich: "Ich wäre fast gestorben."

Erinnerung an die Zeit vor der Deportation nach Auschwitz: Mano Höllenreiner mit seinem Vater und seiner Schwester Lilly
Erinnerung an die Zeit vor der Verfolgung: Mano Höllenreiner (rechts) mit seinem Vater und seiner Schwester LillyBild: privat

Sein Vater und die anderen waren extrem geschwächt nach dem brutalen Eingriff. Der zehnjährige Mano schlich in die Häftlingsküche. Es gelang ihm, ein großes Gefäß mit Pudding zu stehlen, erzählt er, aber später habe man ihn erwischt. Ein SS-Mann zwang ihn, über eine Holzbank zu springen: "Links, rechts, bis ich nicht mehr konnte". Er stürzte, verletzte sich am Bein, wurde ohnmächtig. Dass die anderen den Pudding schon gegessen hatten, freut ihn heute noch. Von seiner Verletzung sei eine Narbe geblieben, sagt er. Viel später erfuhr er, dass auch seine Mutter in Ravensbrück zwangssterilisiert wurde. Ihrer Schwiegertochter vertraute sie an, dass man ihr Säure in den Unterleib gespritzt hatte. Schmerzen und tiefe Ängste blieben zurück.

Traumatischer Todesmarsch: "Zwei Kugeln sind zu schade"

Mano und sein Vater wurden von Ravensbrück ins KZ Sachsenhausen gebracht, nicht weit von Berlin. Der Krieg rückte näher. Der Vater und andere Ex-Soldaten mussten wieder an die Front. In SS-Uniformen habe man sie gesteckt und den russischen Truppen in die Arme gejagt, empört sich der 85-Jährige. Nur mit Glück seien die Männer mit der Auschwitz-Tätowierung nicht erschossen worden.

Konzentrationslager Sachsenhausen Gedenkveranstaltung für ermordete Sinti und Roma - Hermann Höllenreiner und Frau
Mano Höllenreiner mit Frau Else im KZ Sachsenhausen. Von hier wurde er 1945 auf den Todesmarsch geschicktBild: picture-alliance/dpa/B. Settnik

Mano wurde aus Sachsenhausen auf den Todesmarsch Richtung Westen getrieben, den nur wenige überlebten. Die entkräfteten Häftlinge mussten kilometerweit laufen. Wer nach Pausen im tiefen Schnee nicht schnell genug aufstand, wurde erschossen. Ein Erlebnis hat sich dem Überlebenden eingebrannt. "Zwei Kugeln sind zu schade", habe ein SS-Mann zu einem jüdischen Vater und seinem Sohn gesagt. Sie mussten sich hintereinander stellen, der Sohn den Mund öffnen, dann schoss der SS-Mann. Mano sah, was die Kugel anrichtete, er stand direkt daneben.

Paris statt München: "Sag nicht, dass du Deutscher bist"

Zusammen mit seinen Cousins und anderen Jungen konnte er fliehen, als die Gefechte näher kamen. Sie beobachteten, wie SS-Männer ihre Uniformen auszogen und gestreifte Häftlingskleidung anlegten, berichtet er. Als Russen und Deutsche aufeinander schossen, standen sie stundenlang in eiskaltem Wasser. Dann liefen sie weg, im Zickzack, um nicht getroffen zu werden. Mano konnte nicht mehr. Befreite französische Gefangene nahmen ihn auf einem Wagen mit. Sie schärften ihm ein: "Sag nicht, dass du Deutscher bist."

Mano Vater Johann Baptist Höllenreiner in Wehrmachtsuniform, 1941
Erst im Dezember 1946 kehrte Mano zu seinen Eltern und seiner Schwester nach München zurückBild: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Der Krieg war vorbei, und der elfjährige Mano stand in Paris. Eine Frau aus dem Elsass, die Deutsch sprach, nahm ihn mit nach Hause. Sie wurde für ihn "Tante Fifine", ihr Sohn Paul wie sein Bruder. Weil er schrie und sich extrem verhielt, wurde er mit Elektroschocks behandelt. Doch er erfuhr auch viel Zuneigung und sollte sogar adoptiert werden. Erst im Dezember 1946 kehrte Mano Höllenreiner zu seiner Familie nach München zurück, die nach ihm gesucht hatte. Seine Geschichte erzählte er der Autorin Anja Tuckermann. In ihrem Buch "Mano" hat sie seine Erfahrungen nacherzählt. Dem Überlebenden ist es wichtig, dass Menschen wissen, was im Nationalsozialismus passiert ist. Äußerungen wie die des AfD-Politikers, der vom "Fliegenschiss" in der deutschen Geschichte sprach, entsetzen ihn. Er bedankt sich, als er von meinem Besuch in Auschwitz erfährt.

Buchcover: Mano.: Der Junge der nicht wußte, wo er war (von Anja Tuckermann)
Bild: Hanser

Anfeindungen und Unterstützung

Rassismus und Feindseligkeit gegen die Minderheit - Antiziganismus - haben Höllenreiners auch lange nach 1945 erlebt. Einer wollte ihren Wohnort "juden-, türken- und zigeunerfrei" machen, berichtet Else Höllenreiner. Als Tochter Carol ein Kindermodengeschäft eröffnete, hieß es, das sei ein Ort, um "Zigeunergeld" zu waschen - vielleicht aus Neid auf den erfolgreichen Antiquitätenhandel der Eltern. Else Höllenreiner stellte die Menschen zur Rede und zeigte sie an. Dass in Mettenheim früher ein KZ war, erfuhren sie erst, als sie dort gebaut hatten.

Doch da ist auch viel Positives. Nachbarsjunge Maxi nahm in der Schule das Buch "Mano" durch, die Lehrer luden den Überlebenden ein. Er ist froh, dass viele Schüler seine Geschichte im Unterricht kennenlernen. Eine Schule aus der Region erstellte einen Dokumentarfilm über ihn. Bei einer Demonstration gegen Rechtsextreme unterstützten ihn viele junge Menschen und der Bürgermeister sagte, er sei jederzeit für ihn da.

Der Auschwitz-Überlebende Hermann Mano Höllenreiner mit seiner Frau Else Höllenreiner.
Schicksalsgemeinschaft: Else Höllenreiner unterstützt ihren Mann bei der Erinnerungsarbeit und dem Kampf gegen RechtsBild: DW/A. Grunau

Angst und der Wunsch zu beschützen

Durch das Haus der Höllenreiners wuseln die Hunde Cathi und Simmerl. Sie gehören Tochter Carol, die ebenso tierlieb ist wie ihr Vater. Als die Tochter unterwegs ist, wird er nervös. "Ich habe Angst", sagt er zu seiner Frau, "ruf doch mal auf dem Handy an". Seine Eltern konnten ihn kaum schützen, er sorgt sich um seine längst erwachsene Tochter. Sie und seine Frau Else wiederum wollen ihn beschützen. Sie wissen, dass das Reden über die Vergangenheit Erinnerungen wachruft, die eigentlich niemand aushalten kann. Else Höllenreiner greift dann ein, wenn ihr Mann nervös wird. Rotieren beim Erzählen seine Hände, zeigt sie Dokumente und Fotos. Die beiden sind über 60 Jahre verheiratet.

Carol Höllenreiner mit ihren Hunden
Die Hunde von Tochter Carol Höllenreiner bringen Leben ins HausBild: DW/A. Grunau

Als Familie Höllenreiner Weißwürste mit Brezeln serviert, betteln die Hunde - der Hausherr füttert. Tiere waren ihm immer ein Trost. Als er in Frankreich nicht wagte zu sagen, wer er wirklich ist, sprach er mit Ameisen und Eichhörnchen, weinte unter dem Blick einer Amsel um seine Familie, berichtet er. Nach all dem, was Mano Höllenreiner durchgemacht hat, könnte er verbittert sein und Menschen misstrauisch meiden. Doch liebenswert und fürsorglich begleitet er seinen Besuch bis an den Gartenzaun: "Sagen Sie Bescheid, wenn Sie zuhause angekommen sind", bittet er.