Auslandseinsätze viel teurer als geplant
29. April 2019Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben im vergangenen Jahr 194 Millionen Euro mehr gekostet als geplant. 2018 sind für die Missionen mit 3852 deutschen Soldaten insgesamt 975 Millionen Euro ausgegeben worden, wie aus dem neuen Jahresbericht des Verteidigungsministeriums hervorgeht, aus dem die "Bild"-Zeitung zitiert. Am meisten gekostet hat demnach die Afghanistan-Mission "Resolute Support" mit 1085 Soldaten, und zwar 339 Millionen Euro. Danach folgt das Engagement in Mali mit durchschnittlich 975 Soldaten und fast 286 Millionen Euro.
Entwicklungen nicht vorhersehbar
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, über die voraussichtlichen und öffentlich einsehbaren Kosten der Auslandseinsätze hinaus gebe es auch Entwicklungen, die nicht vorhersehbar seien. "Die Rahmenbedingungen vor Ort ändern sich ständig und oft sehr kurzfristig. Daher lassen sich die Kosten nur eingeschränkt 'bis auf den letzten Cent' prognostizieren."
Es könne beispielsweise mehr Personal gebraucht werden, wenn die Sicherheitslage es erfordere, Betriebsstoffe und Versorgungsartikel könnten sich verteuern oder unvorhersehbare Reparaturen an den Waffensystemen könnten anfallen, erklärte die Sprecherin. "Wichtig ist, dass wir die finanzielle Flexibilität haben, den Auftrag und die Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten in den Einsätzen gewährleisten zu können."
Die Bundeswehr engagierte sich im vorigen Jahr in 19 verschiedenen Missionen. Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht am Donnerstag im Verlauf ihrer Afrikareise Soldaten des deutschen Kontingents der UN-Mission MINUSMA in der malischen Stadt Gao. Die UN-Blauhelmmission in Mali ist die weltweit gefährlichste.
se/kle (dpa, afp)