Australien: Luftbrücke für Kängurus
Australiens Feuerwehr hat den größten der Buschbrände unter Kontrolle. Helfer versorgen Wildtiere auch aus der Luft mit Nahrung. Doch das Inferno könnte ganze Tierarten ausgerottet haben, befürchten Wissenschaftler.
Tierfutter aus der Luft
Im Wollemi Nationalpark im Bundesstaat New South Wales werden die überlebenden Tiere aus der Luft mit Süßkartoffeln und Möhren versorgt. Mitarbeiter der Nationalparkbehörde fliegen das Gemüse ein und werfen es dann in den vom Brand zerstörten Gebieten ab. Vor allem die Wallabys, mehrere kleine Kanguru-Arten, werden damit gefüttert.
Überlebenshilfe für Wallabys
Auch im benachbarten Yengo-Nationalpark werden hungrige Wallabys per Luftbrücke versorgt. "Operation Felsenkänguru" heißt die Aktion des Umweltministeriums, die vor allem den notleidenden Bürstenschwanz-Felsenkängurus helfen soll. Ihr Lebensraum, das Naturschutzgebiet in den Blue Mountains nordwestlich von Sydney, war im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt worden.
In Sicherheit bringen
Dieses Känguru wird von der Wildtier-Rettungsorganisation WIRES versorgt. Woran in diesen Momenten vielleicht nicht jeder Retter denkt: Besonders junge Tiere können später eventuell wieder mit den Elterntieren vereint werden. Deshalb appellieren die Tierschützer von WIRES an alle Helfer, sich unbedingt den Fundort der verletzten Tiere zu merken.
Beutelratte mit Brandverletzung
Angesengte Ohren, verbranntes Fell - auch dieses Opossum ist vom Brandinferno gezeichnet. Es wurde von Freiwilligen in den Blue Mountains gerettet. Wie andere kleine Wildtiere leiden die Beutelratten besonders unter den Buschfeuern.
Trauriger Marschbefehl
Mitglieder des australischen Verteidigungsministeriums suchen auf der drittgrößten Insel des Landes, Kangaroo Island, nach Tierkadavern. In dem bei Urlaubern beliebten Nationalpark haben die Brände inzwischen mehr als 210.000 Hektar Busch vernichtet. Und noch immer fressen sich die Flammen weiter durch das Naturschutzgebiet.
Rettende Gitter
Auch wenn die Gitterstäbe einen anderen Eindruck vermitteln: Dieser Koala von Kangaroo Island wurde gerettet. Etwa 50.000 seiner Artgenossen lebten vor dem Feuer auf der Insel - nach aktuellen Schätzungen hat die Hälfte davon die Feuer nicht überlebt. Doch auf die geretteten Tiere kommen harte Zeiten zu: Ihr Ökosystem wurde zerstört.
Düstere Aussichten für überlebende Tiere
Satellitenbilder vom 12. Januar zeigen Feuer südlich von Eden in New South Wales. Mittlerweile sind mehr als zehn Millionen Hektar Land vernichtet. Mindestens eine Milliarde Tiere sind bei den Bränden bisher ums Leben gekommen, schätzen Ökologen. Wer überlebt hat, dürfte es schwer haben: Nahrung wird künftig genauso rar sein wie Schutz vor Sonne oder Räubern wie verwilderten Katzen und Füchsen.
Auf der Abschussliste
Sie sind nicht von den verheerenden Bränden bedroht, müssen aber trotzdem ihr Leben lassen. Die australische Regierung hat die Tötung Tausender wild lebender Kamele angeordnet - als Folge der extremen Trockenheit. Denn riesige Kamelherden gefährdeten auf ihrer Suche nach Wasser und Nahrung entlegene Dörfer der Ureinwohner. Sie verschmutzten das Trinkwasser und plünderten die knappen Vorräte.