"Auswärtsspiel"
27. August 2009Warum gehen junge Leute ins Ausland? Die Reportagen, die wir ausgesucht haben, bilden die möglichen Antworten ab: von Wissens-, Wissenschafts- und Technologie-Transfer über ein Sozialprojekt bis hin zur puren Abenteuerlust. Fünf ARD-Reporterinnen und Reporter bereisen fünf Weltregionen und porträtieren fünf junge "Auswärtsspieler".
Wasser ist Leben
SWR-Reporter Mark Kleber begleitet Doreen Grüttner eine Woche lang bei ihrem Indien-Abenteuer. Die junge Frau ist ein halbes Jahr vor Ort, um Bauern zu vermitteln, wie sie es schaffen, trotz Klimawandel und Dürre für sich und ihre Familen ihre Felder zu bewirtschaften. Dabei geht es wirklich um das nackte Überleben, die Lage mancher Bauern ist zum Verzweifeln. Vom Klimawandel ist dabei nicht nur die Rede, sondern er ist real!
Futbol por la Vida
Fußball spielen und anderen Menschen helfen - das waren schon immer die größten Leidenschaften von Timo Heidbrink. Nun ist der 21-Jährige nach Costa Rica aufgebrochen. Dort engagiert er sich ein Jahr lang freiwillig für das Hilfsprojekt "Futbol por la Vida". Denn in dem Land, das viele nur aus Urlaubskatalogen kennen, gibt es krasse soziale Gegensätze.
NDR-Reporterin Stefanie Hornig hat Timo Heidbrink vor der Abreise in Deutschland und vor Ort in Costa Rica besucht.
Graben in der Vergangenheit
Sechs Monate lang wird Tobias Lösche als Freiwilliger Ausgrabungsarbeiten in Syrien unterstützen. Der 19-Jährige hat sich dabei weit mehr vorgenommen, als nur Steine umzudrehen und Scherben zu sammeln. Dabei zeigt der junge Magdeburger Flagge: "Kulturweit. Der Freiwilligendienst des Auswärtigen Amtes" steht auf seinem weißen T-Shirt. Der junge Magdeburger gehört zu den ersten 200 Freiwilligen des Projekts. "Ich bin 19 Jahre alt und habe gerade in Magdeburg am Hubertus-Gymnasium Abitur gemacht. Jetzt arbeite ich im Rahmen dieses Projekts ein halbes Jahr beim Deutschen Archäologischen Institut in Syrien."
MDR-Reporterin Stefanie Markert hat Tobias Lösche vor der Abreise getroffen und über seine Erwartungen an seinen Auslandsaufenthalt befragt. Dann ist sie nach Syrien gereist und hat ihn dort eine Woche lang begleitet. Vorher - nachher: Welche Erwartungen haben sich für den jungen Mann erfüllt? Welche Eindrücke nimmt er mit nach Hause?
Auswärtsspiel in Shanghai
Ende August war DW-Redakteurin Sandra Petersmann an der Reihe. Eine Woche berichtete sie jeden Tag für Radio und Internet über ihren "Auswärtsspieler": Lorenz Wagener hat im Alter von 27 Jahren mit zwei Partnern eine - wie er selbst sagt - "Foto-Fabrik" in der Mega-Metropole Shanghai gegründet. Als Dienstleister fotografiert seine Firma Produkte, die in China für den Weltmarkt produziert werden. Fotos aus Werbe-prospekten, die täglich in deutschen Briefkästen landen, stammen oft aus seiner Agentur.
Ohne Guangxi, also Beziehungen läuft allerdings gar nichts in Shanghai, Asiens Boomtown schlechthin. Die Stadt ist das moderne Gesicht Chinas und süchtig nach Rekorden. Höher, schöner, weiter und vor allem schneller, denn das Leben in Shanghai spielt sich in Höchstgeschwindigkeit ab.
Ganz viel Ghana
Von seinem Auswärtsspiel bereits zurück ist Maurice Gully von 1LIVE. Seine Reise ging nach Ghana. Thema dort: der Einsatz für das Recht auf Bildung für Mädchen in Westafrika. Judith Scholz hat nach ihrem Studium ihren Traum wahr gemacht: In Ghana hilft sie, ein Ausbildungszentrum für junge Mädchen zu bauen, die sonst keine Chance auf Ausbildung und damit keine Berufschance hätten.
Von seiner Reise hat Maurice Gully viele hautnah erlebte und packend erzählte Erlebnisse mitgebracht. Besonderes Highlight ist sein Reisetagebuch und der TV-Beitrag für das SWR-Fernsehen. Zu hören und zu sehen ist das alles auf der Auswärtsspiel-Webseite.
Autorin: Birgit Görtz
Redaktion: Marc Koch