Automanager Ghosn beteuert seine Unschuld
8. Januar 2019Der inhaftierte frühere Verwaltungsratschef des Renault-Partners Nissan, Carlos Ghosn, hat bei einer kurzen Anhörung vor Gericht in Tokio seine Unschuld beteuert.
Ghosn war am 19. November festgenommen worden. Seine Inhaftierung bezeichnete er als "ungerechtfertigt". Er habe "immer ehrenhaft und legal" gehandelt, las Ghosn aus einer schriftlichen Stellungnahme. Jegliche seiner Handlungen beim Nissan-Konzern, den er einst vor der nahen Pleite gerettet hatte, sei mit dem Wissen und der Genehmigung relevanter Personen erfolgt. Er habe zwei Jahrzehnte seines Lebens dafür gewidmet, Nissan wieder aufzubauen.
Auftritt in Handschellen
Die Staatsanwaltschaft wirft Ghosn vor, jahrelang Einkommen zu niedrig angegeben zu haben. Zudem soll er private Investitionsverluste auf den Konzern übertragen haben. Ghosn wies alle Anschuldigungen zurück. Er habe keinerlei Vergütungen von Nissan erhalten, die nicht offengelegt worden seien. Vereinbarungen über Einkommen nach seinem Ausscheiden bei dem Konzern seien von internen und externen Anwälten begutachtet worden.
Der Automanager erschien in Handschellen vor Gericht. Ghosn wirkte abgemagert. Der Richter rechtfertigte die Untersuchungshaft. Es bestehe Fluchtgefahr. Zudem müsse verhindert werden, dass der Beschuldigte Beweise verfälsche.
Ghosn hatte die öffentliche Anhörung beantragt, um den konkreten Grund für seine Inhaftierung zu erfahren. Einen Termin für einen Prozess gegen ihn gibt es noch nicht.
pg/rk (dpa, rtr, afp)