"Außenminister" Südossetiens: Wirtschaftliche und kulturelle Integration mit Russland ja, politische nein
11. Juni 2004Tbilissi, 10.6.2004, KAVKASIA-PRESS, georg.
Abchasien wird mit Georgien keine Gespräche über einen gemeinsamen Staat führen, sagte der Außenminister der nicht anerkannten Republik Abchasien, Sergej Schamba, der Nachrichtenagentur Kavkasia-Press. Anlass war ein Konzept zur Regelung des Abchasien-Problems, das heute in der georgischen Presse erschienen ist. "Das abchasische Volk hat bereits seine Entscheidung getroffen und die abchasischen Machtorgane werden alles tun, um die Unabhängigkeit der Republik zu bewahren", sagte Schamba.
Die georgische Zeitung "24 Saati" [24 Stunden] hatte ein Konzept zur Lösung des Abchasien-Problems veröffentlicht. Nach Angaben der Autoren haben sieben Experten ein Jahr lang an diesem Konzept gearbeitet. In dem Dokument wird Abchasien der Status eines "Bestandteils des Staates" mit maximalen Vollmachten angeboten. Die Rede ist vom spanischen Modell und dem Sonderstatus der autonomen Region Katalonien. Abchasien als Bestandteil des Staates werde alle Vollmachten haben bis auf das Recht, als internationales Subjekt anerkannt zu werden.
Sergej Schamba erklärte: "Abchasien wird weder die eine noch die andere Option akzeptieren, auch nicht, wenn massiver Druck ausgeübt wird. Das abchasische Volk lebt seit zehn Jahren unter dem Druck, den Drohungen und den [wirtschaftlichen] Sanktionen von Tbilissi. Wir werden das aber ertragen, bis Abchasiens Unabhängigkeit anerkannt wird."
Auch den Anschluss Abchasiens an die Russische Föderation schloss Schamba aus. Abchasien sei für eine kulturelle und wirtschaftliche Integration mit Russland und nicht für eine politische. Ein Abkommen zwischen den beiden unabhängigen Staaten sei aber möglich. (...) (TS)