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Bagdads Schiiten unter Beschuss

27. Mai 2013

Wieder sind in Bagdad Anschläge verübt worden, die zahlreiche Menschen das Leben kosteten. Das Ziel waren diesmal vor allem schiitische Viertel. Damit eskaliert der Religionskrieg weiter.

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Nach dem Bombenanschlag (foto: afp)
Bild: ALI AL-SAADI/AFP/Getty Images

Bei einer neuen Anschlagsserie sind in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 75 Menschen getötet worden. Mehr als 200 weitere wurden verletzt. Die Sicherheitsbehörden und Rettungsdienste berichteten, in mehreren Stadteilen seien Autobomben explodiert, meistens auf viel besuchten Märkten.

Sunniten vs. Schiiten

Betroffen waren überwiegend Bezirke, in denen Schiiten wohnen. Nach den Anschlägen schlossen viele Geschäfte und Läden und ließen ihre Rollläden runter. Viele Anwohner wagten sich aus Angst vor neuen Anschlägen nicht mehr auf die Straße.

Im Irak tobt ein Machtkampf zwischen Sunniten und Schiiten, zwei Richtungen des Islams. Viele Sunniten sehen sich von der Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki nicht vertreten. Zu den Sunniten gehören allerdings auch Extremisten aus dem Umkreis des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Im Religionskrieg

Zuletzt hatte ein Armeeeinsatz gegen eine sunnitische Protestkundgebung am 23. April die Spannungen verschärft. Es folgte eine Reihe blutiger Vergeltungsangriffe auf Schiiten. Aber auch von Seiten der Schiiten wurden in jüngster Zeit wieder Anschläge auf Sunniten verübt.

Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden allein im Mai mehr als 500 Menschen im Irak getötet. Damit liegt die Gewalt zwar noch unter dem Niveau der Jahre 2006 und 2007. Allerdings wurden innerhalb von nur zwei Monaten fast tausend Menschen getötet.

det/se (afp, dpa)