Bangladesch: DW trauert mit Bloggern
27. Februar 2015Roy war am Donnerstag (26.2.) auf dem Campus der Universität in Dhaka von Unbekannten getötet worden.
Der 40-jährige Abhijit Roy schrieb auf seinem Blog „Mukto-Mona“ insbesondere über Menschenrechtsthemen, unter anderem kritisch über religiösen Fundamentalismus. Sein Blog war zudem eine Plattform für den Kampf um die Rechte von Schwulen und Lesben, einem Tabuthema in dem mehrheitlich muslimischen Bangladesch. Deshalb hatte es bereits früher Morddrohungen gegen ihn gegeben. Roy, der in den USA lebt und arbeitet, war zu einer Buchvorstellung mit seiner Frau nach Bangladesch gereist.
DW-Chefredakteur Alexander Kudascheff: „Der Mord an Abhijit Roy ist ein abscheuliches Verbrechen. In Bangladesch bestehen erhebliche Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit. Mutige Journalisten und Publizisten, die kritisch Position beziehen, auch zu religiösen Themen, werden angefeindet und leben gefährlich. Die Deutsche Welle lässt deshalb in ihrem Bengalisch-Angebot nicht zuletzt solche Stimmen zu Wort kommen, die in Bangladesch selbst kein Gehör finden.“
Shahidul Alam, langjähriges Mitglied der Jury von The Bobs: „Eine Kultur der Intoleranz, die gleichermaßen von den Regierenden wie von Oppositionsparteien gefördert wird, macht aus jeder abweichenden Meinung einen gefährlichen Akt. Der Staat nährt solche Taten durch Repression und völlige Straffreiheit für die Mächtigen. Das hat ein Klima der Angst geschaffen“, so der renommierte Fotograf und Menschenrechtsaktivist aus Bangladesch.
Im Rahmen des internationalen Wettbewerbs The Bobs – Best of Online Activism zeichnet die Deutsche Welle in diesem Jahr zum elften Mal herausragende Online-Aktivisten und Netz-Projekte aus.
Bengalisch-Redaktion der Deutschen Welle
Bengalisch ist seit 40 Jahren eine der aktuell 30 Sprachen der Deutschen Welle. Die Redaktion macht ein Internet-Angebot und hat inzwischen zudem über 100 Ausgaben des Wissenschaftsmagazins „Onneshon“ für TV-Partner in Indien und Bangladesch produziert. Die Facebook-Seite der Redaktion verzeichnet über eine Million „Gefällt mir“-Klicks und wird von Bloggern regelmäßig genutzt für Diskussionen über politische und Menschenrechtsthemen.
27. Februar 2015
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