Barockes "Weihnachtswunder" im Grünen Gewölbe
Drei Jahre nach dem spektakulären Juwelenraub aus dem Grünen Gewölbe in Dresden ist ein Großteil der Schätze zurück. Das Museum spricht von einem "Weihnachtswunder". Doch wichtige Werke bleiben verschwunden.
Angriff auf einen "Staatsschatz"
Die gestohlene Juwelengarnitur gehörte zu den Sehenswürdigkeiten des Grünen Gewölbes, darunter der Brillantschmuck der Königinnen, ein Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens oder auch ein diamantenbesetzter Degen. Den Versicherungswert des Diebesgutes schätzten die Ermittler auf rund 114 Millionen Euro, der kunsthistorische Wert dürfte um ein Vielfaches höher sein.
Bruststern des Weißadlerordens
Zu den 31 Stücken, die von der Polizei sichergestellt wurden, gehört auch dieser Bruststern. Er wurde zwischen 1746 und 1749 von dem Schweizer Juwelenkünstler Jean Jacques Pallard aus Brillanten, Rubinen, Gold und Silber gefertigt. August der Starke, sächsischer Kurfürst und Herzog, später auch polnischer König, verlieh ihn an etwa 40 Ritter des Weißen Adlers-Ordens.
Kostbarer Haarschmuck
Zum Diebesgut gehörte auch diese Aigrette, ein Haarschmuck in der Form einer Sonne. Sie wurde von 1782 bis 1807 gefertigt und gehört in das Ensemble mit Brillantschmuck der Königinnen. Die Aigrette besteht aus 127 Brillanten und aus Silber.
Degen des Diamantrosen-Sets
Die Klinge dieses Degens aus dem 18. Jahrhundert sowie einige der hier abgebildeten Brillanten an seinem Griff bleiben vermisst. Der Degen besteht aus Silber, Gold und Stahl. Die Diebe hatten den Degen ohne die Scheide mitgenommen.
Zeitreise in den Prunk des Barock
Sachsens Herrscher August der Starke (1670-1733) wollte in Dresden ein Gesamtkunstwerk schaffen. Zwischen 1723 und 1730 ließ er einen barocken Prunkbau errichten, mit dem er seine Vision von Reichtum und Macht ausdrücken wollte. Das Grüne Gewölbe ist ein Kleinod des Barock - voller Kunstschätze, deren Wert nicht zu beziffern ist.
Weißsilberzimmer
Das Weißsilberzimmer ist einer von acht Räumen im Grünen Gewölbe. Der Besuch gleicht einer Zeitreise in den Barock - vorbei an rund 3000 freistehenden Objekten. Bereits 1724 waren die Räume des Grünen Gewölbes für das Publikum öffentlich zugänglich - wie heute auch nur in kleinen Gruppen und, so der Wunsch des Königs, "mit sauberer Kleidung".
August der Starke: Kunstmäzen und Prunkliebhaber
August der Starke lässt seine Residenz Dresden nach französischem Vorbild ausbauen. Er hält Hof im Stile Ludwigs XIV. und ruiniert damit die sächsischen Finanzen. In einem Kuppelsaal des Grünen Gewölbes ist das Wappen des Kurfürsten und Herzogs von Sachsen zu sehen.
Diese Bildergalerie erschien erstmals 2019. Inzwischen wurde sie dreimal aktualisiert.