Ruzicka: Fragment - Streichquartett Nr. 2
7. Oktober 2010Peter Ruzicka (1948-)
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Fünf Epigramme für zwei Violinen, Viola und Violoncello (Streichquartett Nr. 2)I. Molto calmo, statico
II. Eccitato
III. Sfasciarsi
IV. Movimentato
V. Indistinto
Minguet Quartett
MP3 aufgenommen in der Bundeskunsthalle Bonn am 19. September 2010 von der Deutschen Welle (DW)
Er ist Musikmanager, Dirigent und nicht zuletzt Komponist: Peter Ruzicka. Das Beethovenfest 2010 ehrt den 62-jährigen mit vier Konzertabenden, an denen einige seiner Werke aufgeführt werden.
Sechs Streichquartette hat Ruzicka bisher geschrieben, ein Genre, das sich wie ein roter Faden durch seine Arbeiten zieht. Das Streichquartett Nr. 2 trägt den Titel "Fragment". Gerade mal 22 Jahre alt, schrieb Ruzicka das Werk innerhalb von nur zwei Tagen. Der junge Komponist hatte sich damals intensiv mit dem Dichter Paul Celan auseinandergesetzt. In dessen Werken steht der Holocaust im Mittelpunkt. Den in Rumänien geborenen Lyriker lernte Ruzicka in Paris sogar persönlich kennen, kurz vor dessen Selbstmord 1970. Als letztes Buch vor seinem Tod soll Celan eine Biographie von Friedrich Hölderlin gelesen haben. "Die Verbindung der beiden", so Ruzicka "ist auf einer Linie … Es geht um äußerst sensible Spuren, die das Leben reflektieren."
Das Streichquartett "Fragment" ist ein Requiem für Celan. Auch eine Oper widmete er dem Lyriker, der "in seinen Texten die größte Wunde des 20. Jahrhunderts reflektiert – den Holocaust." Seiner Partitur setzte Ruzicka denn auch Zeilen aus Paul Celans Gedichtband "Lichtzwang" voran:
"…doch konnten wir nicht
hinüberdunkeln zu dir:
es herrschte
Lichtzwang."
Autorin: Gudrun Heise
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