Beginn des Festivals "Film ohne Grenzen" in Bad Saarow
14. September 2016"Das sind nicht die 'Human Rights Watch'-Abgesandten sondern ganz normale Leute aus Brandenburg": So beschreibt Festivalleiterin Susanne Suermondt ihr Publikum. "Die 850 bis 1000 Besucher kommen größtenteils aus der Umgebung."
Das internationale "Film ohne Grenzen"-Festival findet vom 15.-18. September in Bad Saarow statt, einer beschaulichen 5000-Seelen-Gemeinde rund 60 Kilometer südöstlich von Berlin. Es ist die vierte Ausgabe des Festivals. In diesem Jahr stehen in der Kulturscheune des Guts Eibenhof Filme auf dem Programm, die um die Thematik Menschenrechte, Menschenwürde und interkulturelle Solidarität kreisen.
Nach den meisten Vorführungen finden Gespräche mit den Filmemachern statt, so dass Publikum und Regisseure in einen direkten Dialog über die meist emotional sehr starken Filme treten können.
Neue und alte Heimat
Zwei der Filme, "Café Waldluft" und "Friedland" - letzterer ist eine DW-Produktion - widmen sich der brandaktuellen Fragestellung, wie Flüchtlinge in Deutschland eine neue Heimat finden können. Andere Produktionen befassen sich mit Frage von Tradition, Veränderung und Freiheit.
Am Samstag - noch vor der Erstaufführung im Kino - wird "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" gezeigt. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans des israelischen Autors Amos Oz feiert die israelisch-amerikanische Schauspielerin Natalie Portman ihr Debüt als Regisseurin.
Mit der Dokumentation "Die Babuschkas von Tschernobyl" wird das Festival am Sonntag zu Ende gehen. Die Dokumentation von Holly Morris zeigt, wie weit Hamatliebe gehen kann. So erzählt sie das Leben dreier alter Damen, die 30 Jahre nach dem Reaktor-Unglück von Tschernobyl in die hochverseuchten Gebiete zurückkehren - aus Liebe zur Heimat. Morris' Film war bereits auf zahlreichen Filmfestivals erfolgreich.
Bereits bekannte Filme sind aber trotzdem die Ausnahme, so Festivalleiterin Susanne Suermondt: "Als kleines Publikumsfest sind wir stolz, dass wir von fast allen Filmen Vorkinopremieren zeigen dürfen."