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Benzema muss vor Gericht

5. November 2015

Frankreichs Fußball-Nationalspieler muss sich wegen Erpressung eines Teamkollegen verantworten. Benzema soll gestanden haben, in den Fall verwickelt zu sein. Ihm droht unter Umständen sogar eine Haftstrafe.

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Karim Benzema (Foto: picture-alliance/dpa/G. Horcajuelo)
Bild: picture-alliance/dpa/G. Horcajuelo

Fußballstar Karim Benzema ist in seinem Heimatland Frankreich in einer Erpressungsaffäre um ein Sexvideo zum Beschuldigten erklärt worden. Ihm werden "Komplizenschaft in einem Erpressungsversuch" und "Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung zur Vorbereitung einer Straftat" vorgeworfen. Wie Medien unter Berufung auf französische Justizsprecher berichteten, beschloss ein Untersuchungsrichter am Donnerstag in Versailles bei Paris ein Anklageverfahren gegen den 27-jährigen Stürmer von Real Madrid einzuleiten. In Frankreich kann am Ende dieses Verfahrens der Fall vor Gericht kommen oder auch eingestellt werden.

Benzema wird beschuldigt, bei der Erpressung von Nationalteamkollege Mathieu Valbuena als Komplize agiert und für die Erpresser vermittelt zu haben. "Karim Benzema hat zugegeben, auf Drängen eines alten Freundes mit Valbuena gesprochen zu haben. Der Freund war zuvor von drei Erpressern angesprochen worden, die im Besitz des Sex-Videos waren", zitierte die Nachrichtenagentur AFP eine "der Untersuchung nahestehende Quelle".

Benzemas Anwalt Sylvain Cormier hatte hingegen noch am Mittwoch erklärt, sein Mandant spiele "keine Rolle" in diesem Fall: "Karim Benzema hat absolut nichts zu verbergen. Er ist glücklich, geradezu zufrieden, endlich einen Schlussstrich unter diese lästige Auseinandersetzung zu ziehen", sagte der Anwalt.

Haftstrafe droht

Nach der von Medien in Auszügen veröffentlichten Justizmitteilung droht Benzema im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe von mindestens fünf Jahren. Benzema war am Mittwoch in Polizeigewahrsam genommen und verhört worden. Er hatte danach die Nacht zum Donnerstag in einer Zelle verbracht und war dann am Donnerstag dem Richter vorgeführt worden.

Valbuena, der bei Olympique Lyon unter Vertrag steht, war im Juni mit der Veröffentlichung eines Sex-Videos bedroht worden. Die Erpresser hatten nach Justizangaben die Zahlung von 150 000 Euro gefordert. Nach der Entscheidung des Untersuchungsrichters darf Benzema Valbuena bis auf weiteres weder treffen noch sprechen. Am Freitag kommender Woche trifft die französische Nationalmannschaft in einem Testspiel in St. Denis bei Paris auf das deutsche Team.

Valbuena und Benzema nicht im Kader

Im Aufgebot der französischen Nationalmannschaft für das Testspiel gegen Deutschland am 13. November und vier Tage später in London gegen England tauchen Benzema und Valbuena nicht auf. Valbuena sei "nicht in der besten psychologischen Verfassung. Ich habe mich daher entschieden, ihn pausieren zu lassen", erklärte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps. Die Nicht-Berücksichtigung von Benzema begründete der Coach mit einer Verletzung.

asz/sw (dpa, AFP)