Deutsche Bank könnte Boni drastisch kürzen
18. Januar 2017Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, wolle die Bank an diesem Mittwoch bekanntgeben, "dass bei nicht-tarifgebundenen Angestellten rund 90 Prozent der Bonuszahlungen für das Jahr 2016 gestrichen werden".
Betroffen seien erstmals auch in großem Stil Investmentbanker in London und New York. Ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses wollte den Bericht am Dienstagabend nicht kommentieren.
Nur die besten zehn Prozent?
Zuvor hatte die "New York Post" unter Berufung auf eine eingeweihte Person berichtet, nur die besten zehn Prozent würden einen Bonus für 2016 erhalten. Schon am Freitag hatte die "Börsen-Zeitung" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet, der Bonustopf für die Mitarbeiter der Deutschen Bank werde aller Voraussicht nach für 2016 erneut kleiner ausfallen als ein Jahr zuvor. "Da werden wir den Gürtel enger schnallen müssen. Ich glaube, dass es eine deutliche Reduktion geben wird", zitierte die Zeitung aus den Kreisen.
Auch der Vorstand denkt demnach intensiv über eine Kürzung der variablen Vergütung nach. Ein Sprecher des Konzerns in Frankfurt wollte auch diesen Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Nicht viel Zeit für Boni-Entscheidung
Die Deutsche Bank hatte den Gesamtbetrag für die variable Vergütung im Konzern in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgeschmolzen: Für das Jahr 2013 waren es noch rund 3,2 Milliarden Euro, ein Jahr später 2,7 Milliarden Euro und für 2015 dann 2,4 Milliarden Euro. Zugleich jedoch bekamen Festvergütungen steigendes Gewicht. Viel Zeit für eine Entscheidung über den aktuellen Bonuspool bleibt nicht mehr: Die Boni für das abgelaufene Geschäftsjahr werden üblicherweise im März ausgezahlt, zuvor muss der Aufsichtsrat die Vergütung absegnen und die Mitarbeiter sollen informiert werden.
rk/qu (dpa, Spiegel Online)