Berlinale 2017: Stars und Filmprominenz auf dem roten Teppich

Wer gerade über die rote Auslegeware vor dem Berlinale-Palast am Potsdamer Platz schlendert, ist der Fotografen-Meute relativ egal. Hauptsache ein bisschen Glanz und Glamour und professionelles Schauspielerlächeln. Wotan Wilke Möhring kam mit Partnerin Cosima Lohse als einer der Ersten über den roten Teppich.

Der Eröffnungsfilm der Berlinale hat durch die Flüchtlingswelle eine ungeplante politische Aktualität bekommen, freut sich Regisseur Etienne Colmar (Mitte). Der Film über das Schicksal des legendären Jazzmusikers Django Reinhardt, der aus dem von den Nazis besetzten Frankreich fliehen musste, erzählt von einem Künstler voller Widersprüche.

Der international erfolgreiche Regisseur Wim Wenders, hier mit seiner Frau, der Fotografin Donata Wenders, lässt es sich natürlich nicht nehmen, zur Eröffnung der Berlinale persönlich zu erscheinen. Gut gelaunt posiert er für die Fotografen. Von ihm läuft dieses Jahr jedoch kein Film auf der Berlinale.

Auch wenn ihre Trägerinnen nicht so prominent sind, die Abendroben der Schauspielerinnen werden traditionsgemäß mit Spannung von den Fotografen erwartet und von Modejournalisten aus aller Welt sofort analysiert. Von Dior wurde schon einiges gesehen, der Schöpfer dieser bodenlangen Seidenrobe ist allerdings nicht bekannt.

Schauspielerin Iris Berben lässt sich geduldig von wartenden Berlinale-Fans ablichten. Sie ist als Präsidentin der Filmakademie in Berlin ein gern gesehener Gast auf der Berlinale. Gespannt ist sie vor allem auf die politischen Filme auf dem diesjährigen Festival.

Auch Fußballer und Modeprofi Jérôme Boateng ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnungsgala der 67. Berlinale im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz zu erscheinen. Topmodisch gekleidet, mit schmaler Samtfliege, macht er auch ohne Fußballtrikot eine gute Figur.

Regisseur Paul Verhoeven setzte schon im Vorfeld der Berlinale klare Prioritäten als amtierender Jury-Präsident: "Ich hoffe, dass die Jury-Mitglieder erstmal auf die Qualität der Filme achten - ohne politische Vorurteile." Aus der aufgeheizten Debatte um die aktuelle US-Politik will sich die Jury erstmal raushalten.

Neben dem Eröffnungsfilm wird die international besetzte Jury (von links: Olafur Eliasson, Dora Bouchoucha, Julia Jentsch, Maggie Gyllenhaal, Jury-Präsident Paul Verhoeven, Wang Quan'an, Diego Luna) noch weitere 17 Filme für den Wettbewerb um die Berlinale-Bären sichten und begutachten. Die Auswahl wird schwer, in diesem Jahr sind viele politische Filme eingereicht worden.

Direktor Dieter Kosslick ganz in seinem Element: Auf der Bühne erzählt er kleine Geschichten und Anekdoten über Berlinale-Filme. Neben ihm Moderatorin Anke Engelke, die mit viel Sprachwitz und hintergründigem Humor vor 1600 geladenen Gästen durch die Eröffnungsgala führt.

Das Schaulaufen für die Fotografen gehört zur Berlinale dazu, wie der rote Teppich zur Eröffnungsgala. Hier werden Grundsteine für Karrieren gelegt. Die 67. Berlinale findet vom 9. bis 19. Februar statt und zeigt insgesamt 399 Filme in zahlreichen Berliner Kinos.

Filmstar Richard Gere hatte heute schon ein Date mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Hier steht er noch auf den grauen Bürgersteig vor dem Kanzleramt. Für den Auftritt auf dem roten Teppich wird der berühmte Schauspieler vermutlich wieder mit dem elegantesten Smoking der Berlinale auftauchen.