Berlinale: Die Gewinner des Goldenen und der Silbernen Bären
18 Filme gingen im Wettbewerb der 72. Berlinale ins Rennen um die Bären. Den Hauptpreis gewann der Film "Alcarràs" der spanischen Regisseurin Carla Simón.
Goldener Bär: Alcarràs
Die Familie Solé betreibt eine Pfirsichplantage im katalonischen Alcarràs. Der Bestand ist gefährdet, denn die Bäume sollen Solarpaneelen weichen. Die Jury lobte die "herausragende Darstellung", in der Zärtlichkeit, Freude und Humor zum Tragen kämen. Für Regisseurin Carla Simón ist die Berlinale ein gutes Pflaster, hier wurde ihr Debüt "Fridas Sommer" 2017 uraufgeführt.
Silberner Bär: Großer Preis der Jury
Der Südkoreaner Hong Sang-soo war zum sechsten Mal auf der Berlinale dabei und nimmt nun im dritten Jahr in Folge einen Silbernen Bären mit nach Hause. In "The Novelist's Film" ziehen seine Akteure aus dem Zentrum Seouls in die Peripherie, um zu sich selbst zu finden. Nach dem Bären für die beste Regie 2020 und dem für das beste Drehbuch 2021 erhält Hong Sang-soo den Großen Preis der Jury.
Silberner Bär: Preis der Jury
Die Jury würdigte das mexikanische Drama "Robe of Gems" als "die kühne Erneuerung der Sprache des Kinos" und verlieh ihm den Preis der Jury. In dem Film von Natalia López Gallardo übernehmen Isabel und ihre Familie die Villa ihrer Mutter auf dem Land. Die Schwester der früheren Hausangestellten Maria ist verschwunden. Gallardo verhandelt soziale und psychische Gewalt sowie Verlust.
Silberner Bär: Beste Regie
Für die "sinnliche Inszenierung" verleiht die Jury den Preis für die beste Regie an Claire Denis. In "Avec amour et acharnement" entfacht eine alte Liebe von Sara (Juliette Binoche) neu - ausgerechnet zu einem Freund ihres Ehemanns. Ist die neue Leidenschaft wert, ihre eigentlich stabile Beziehung aufzugeben?
Silberner Bär: Bestes Drehbuch
Laila Stieler schrieb das Drehbuch zu "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush", in dem Regisseur Andreas Dresen die Geschichte des deutschen Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz aus der Perspektive seiner Mutter nacherzählt. Der Film unterstreiche die Bedeutung der Demokratie voller Humor, Geist und Witz, urteilte die Berlinale-Jury.
Silberner Bär: Beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle
Auch der Preis für die beste Hauptrolle ging an die Tragikomödie "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush". Meltem Kaptan spielt darin humorvoll und herzlich eine Mutter, die bedingungslos für ihren Sohn kämpft. Sie ist hier in ihrer ersten Hauptrolle zu sehen. Die Jury würdigt mit der Auszeichnung ihre "zutiefst menschliche Darstellung einer unbeugsamen Frau".
Silberner Bär: Beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle
Die schauspielerische Leistung auf der Berlinale wird geschlechtsneutral für die beste Haupt- und Nebenrolle vergeben. Laura Basuki spielt in der indonesischen Produktion "Nana" die Liebhaberin eines reichen Sudanesen, die sich mit dessen Ehefrau anfreundet. Ihre Leistung belohnte die Jury mit dem Preis für die beste Nebenrolle.
Silberner Bär: Herausragende Künstlerische Leistung
In Rithy Panhs dystopischer Fabel "Everything Will Be OK" haben Tiere die Menschen unterworfen und die Weltherrschaft übernommen, reißen ihre Denkmäler ein und wiederholen doch deren Gräueltaten. Der kambodschanische Regisseur war zum zweiten Mal im Wettbewerb der Berlinale vertreten.