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Konferenz über Kulturerbe Syriens

2. Juni 2016

Die Wüstenstadt Palmyra ist zum Symbol für das Wüten der IS-Terrormiliz gegen das Kulturerbe Syriens geworden. Über Wege es zu schützen und zu erhalten, beraten internationale Experten in Berlin.

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Ruinen in der syrischen Oasenstadt Palmyra (Foto: DW/J. Rescheto)
Ruinen in der syrischen Oasenstadt PalmyraBild: DW/J. Rescheto

Angesichts der Bedrohung des Kulturerbes in Syrien hat die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, die internationale Gemeinschaft aufgerufen, den Menschen dort bei der Rückgewinnung ihrer "kulturellen Heimat" zu helfen. "Wer seine Zukunft gestalten will, muss sich seiner Herkunft bewusst sein", sagte die CDU-Politikerin zur Eröffnung einer dreitägigen Konferenz im Auswärtigen Amt, an der mehr als 170 Experten und Wissenschaftler aus aller Welt teilnehmen.

Staatsministerin im Auswärtigen Amt Dr. Maria Böhmer (Foto: H. Schmidt)
Staatsministerin BöhmerBild: picture-alliance/dpa/H. Schmidt

Unesco-Plan fortschreiben

Das Treffen solle dazu beitragen, den Aktionsplan der UN-Kulturorganisation Unesco von 2014 zum Schutz des bedrohten Kulturerbes in Syrien fortzuführen. "Wir brauchen ein solches Konzept zur Festlegung der Ziele und Maßnahmen, um den Schutz und Erhalt des materiellen und immateriellen Erbes in Syrien zu verwirklichen", sagte Böhmer laut ihrem vorab verbreiteten Redemanuskript.

Kulturelles Erbe stifte Identität und sichere den Zusammenhalt, so die Staatsministerin, die die Tagung gemeinsam mit Unesco-Direktorin Irina Bokova eröffnete. In Berlin sollten Kompetenzen gebündelt, Perspektiven für den Wiederaufbau diskutiert und Unterstützungsangebote koordiniert werden, sagte Böhmer.

Hinter verschlossenen Türen

Die Konferenz ist nicht öffentlich. So soll den teilnehmenden Fachleuten, viele aus Syrien oder mit syrischen Wurzeln, die Chance zum ungestörten Dialog gegeben werden.

Vor Beginn der Konferenz hatte im Auswärtigen Amt ein sogenanntes Young Expert Forum stattgefunden, auf dem 20 junge Archäologen, Denkmalpfleger und Stadtplaner aus Syrien, Deutschland und anderen Ländern zusammenkamen. Ziel sei es "der nächsten Generation eine Stimme zu geben und sie für die Zukunft zu vernetzen", hieß es.

In Syrien sind zahlreiche Kulturstätten durch den jahrelangen Bürgerkrieg zerstört worden.

So wurde die Altstadt von Aleppo, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, bei erbitterten Gefechten zwischen den Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad und Rebellen zu großen Teilen zerstört. Jahrtausendealte Ausgrabungsstätten wie Apamea und Dura Europos wurden durch Raubgrabungen verwüstet.

IS sprengte Tempel in Palmyra

Vor allem die antike Oasenstadt Palmyra ist zum Symbol für die Zerstörung des kulturellen Erbes Syriens geworden. Die Terrormiliz "Islamischer Staat", IS, hatte Palmyra im Frühjahr 2015 erobert und mehrere Tempel sowie andere Kulturschätze gesprengt. Erst Ende März konnten die Extremisten von den syrischen Regierungstruppen und ihren russischen Verbündeten wieder vertrieben werden.

wl/uh (afp, kna, dpa)