„Mittler universeller Werte und Brückenbauer“
17. Juni 2013Kulturstaatsminister Bernd Neumann sagte in seiner Festrede, die Deutsche Welle sei für viele Menschen in unfreien Regionen „erste Informationsquelle, wenn es darum geht, sich aktuell und unbeeinflusst von staatlichen Interessen selbständig eine Meinung zu bilden“. Die DW sei „nicht nur Mittler universeller Werte wie Freiheit und Menschenrechte, sondern sie war von Anfang an auch Brückenbauer zwischen den Kulturen. Das weltweit hohe Ansehen, das unser Land heute genießt, ist auch Ergebnis ihrer Vermittlungsarbeit. Sie ist die mediale Visitenkarte Deutschlands in der Welt“, sagte Neumann. Um im wachsenden internationalen Wettbewerb auf den Medienmärkten konkurrenzfähig zu bleiben, brauche Deutschland auch künftig „einen unabhängigen, selbstbewussten und gut aufgestellten Auslandsrundfunk – und das ist die Deutsche Welle“, sagte Neumann in Bonn. Er attestierte der DW kontinuierliche Innovationsfähigkeit, sie habe sich vom Kurzwellensender zum erfolgreichen Multimediaunternehmen entwickelt.
Der Staatsminister nahm den Festakt zum 60-jährigen Bestehen der Deutschen Welle auch zum Anlass, die im DW-Gesetz festgeschriebene Finanzierungsgarantie für einen unabhängigen Auslandssender zu bekräftigen. Neumann: „Und dies wird auch in Zukunft so bleiben.“
Der Kulturstaatsminister verwies zudem auf den Ausbau der Kooperation der Deutschen Welle mit ARD-Landesrundfunkanstalten, ZDF und Deutschlandradio, um Synergien künftig noch stärker zu nutzen und den Auslandssender auch qualitativ zukunftssicher zu machen. Diesem Ziel sei man durch den gemeinsamen Beschluss zwischen den Regierungschefs der Länder und der Bundeskanzlerin vom 13. Juni „einen guten Schritt näher gekommen“.
DW-Intendant Erik Bettermann sagte, der Beschluss sei „ein Meilenstein in der Medienpolitik Deutschlands und ein gewaltiges Stück Zukunftssicherung für die Deutsche Welle“. Bettermann betonte die anhaltende Bedeutung der DW – nicht zuletzt angesichts der „Etablierung neuer international agierender Sender“. Immer neue Anbieter träten in den „Wettbewerb um die Weltöffentlichkeit“ ein. Dabei gehe es um den Wettbewerb der Werte und Ideen. Die Deutsche Welle vermittle „die Werte, für die Deutschland und Europa stehen: Freiheit, Demokratie, Menschenrechte“. In vielen Staaten weltweit seien diese Pfeiler westlicher Gesellschaften „alles andere als eine Selbstverständlichkeit“.
Bettermann: „Das vielfältige Interesse und die Sympathie, die Deutschland in vielen Regionen der Welt entgegengebracht werden, sind eine Chance für unser Land, die wir nutzen müssen.“ Die Deutsche Welle sei für diese Aufgabe gut aufgestellt. Sie habe sich in den vergangenen Jahren durch tiefgreifende Programm- und Strukturreformen „fit gemacht für die Herausforderungen der Zukunft“. Der politische Beschluss, die Deutsche Welle noch enger in das Mediensystem Deutschlands zu integrieren, sei zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Die DW sei in diesem System „ein Juwel“, so der Intendant.
Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor, Intendant des Norddeutschen Rundfunks, überbrachte die Glückwünsche der ARD. Marmor sagte mit Blick auf den Bund-Länder-Beschluss vom 13. Juni: „Die Weichen in die Zukunft sind gestellt. Wir müssen nun das, was auf dem Papier steht, mit Leben füllen.“ Durch diese Vereinbarung werde die DW „noch stärker als Repräsentant Deutschlands“ auftreten können und das Beste von ARD, ZDF und Deutschlandradio in die Welt tragen. Durch den Ausbau der Kooperation der DW mit den öffentlich-rechtlichen Inlandssendern werde der Auslandssender zur „Deutschen Welle reloaded“.
NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann betonte, „Nordrhein-Westfalen weiß und die Bedeutung der Deutschen Welle in Bonn“. Gerade ein steuerfinanzierter, aber unabhängiger Sender benötige „eine starke binnenpluralistische Aufsicht“. Er dankte dem Rundfunkrat und dem Verwaltungsrat des Senders für ihre verantwortungsvolle Aufgabe.
Partner und Unterstützer
Zum dreitägigen Global Media Forum der Deutschen Welle im World Conference Center Bonn haben sich mehr als 2.500 Gäste aus aller Welt angemeldet. An den rund 50 Workshops und Plenumsveranstaltungen beteiligen sich zahlreiche Partner.
Mitveranstalter der Medienkonferenz ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bonn. Kooperationspartner ist die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Zentrale Veranstaltungen als Livestream
Unter techcast.com/events/dw bietet die Deutsche Welle einen Livestream von zentralen Veranstaltungen des Global Media Forum. Über den Festakt am Montag, 17. Juni, hinaus sind dies die Keynote des Globalisierungskritikers Professor Avram Noam Chomsky (17.30 bis 18.15 Uhr), am Dienstag, 18. Juni, unter anderem die Keynote von Bundesaußenminister Guido Westerwelle mit anschließender Diskussion (10.30 bis 11.15 Uhr) und die Preisverleihung von „The Bobs – Best of Online Activism“ (17.30 bis 18.30 Uhr). Am Mittwoch, 19. Juni, ist unter anderem die Keynote der indischen Menschenrechtlerin Vandana Shiva im Livestream zu sehen (13 bis 13.45 Uhr).
Pressevertreter können sich auch an den Konferenztagen vor Ort im WCCB akkreditieren.
17. Juni 2013
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